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Bericht

Wachsendes Interesse an digitalen Mehrwertdiensten

Panelübergreifende Diskussionen auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland 2005

Geschäftsmodelle in der digitalen Zukunft - Was kann der Rundfunk von morgen? Quelle: MTM 2005 Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 30.05.2005

Die Zukunft war zum Greifen nah: Radio und Musik, Fernsehen und Video, Texte, Daten und Bilder verschmelzen zum Digitalen Mehrwertdienst. Auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland Mitte Mai zeichneten Branchenkenner und Entscheider aus Medien, Wirtschaft und Politik in verschiedenen Diskussionsrunden ihre Vision von der digitalen Zukunft. “Das viel diskutierte Digital Radio ist in Wahrheit eine mobile Digital- Daten-Plattform mit einer Radiozusatzfunktion“, sagte Michael Wiegel, Markenberater der Agentur Brandbeat Network. Da keines der bestehenden Systeme wie DAB, DVB-T und DVB-H, DRM sowie GSM, GPRS und UMTS alle Anforderungen optimal erfülle, sei die Konvergenz der Schlüssel zum Erfolg. Bereits kommendes Jahr solle die zehnfache Sendeleistung beschlossen werden, und damit die entscheidende Hürde fallen. Damit steigt auch die Chance für ein nationales Privatradio. Um solche Innovationen erfolgreich zu realisieren, muss die technische Reichweite eine kritische Masse erreichen“, sagte der Geschäftsführer der MOIRA Rundfunk GmbH, Steffen Müller.

Korea lebt bereits den deutschen Traum von der digitalen Welt mit der ersten digitalen und mobilen TV- und Entertainment-Plattform internationaler Tragweite. Die möglichen Empfangsgeräte sind so variabel wie die Anwendungssituationen ihrer Nutzer: PDA, Notebooks und Mobiltelefone. Für kommendes Jahr erwarten Experten Wiegel zufolge in Korea bereits zwei Millionen Nutzer und ein Marktvolumen von 1,2 Milliarden Euro; 2015 wird mit 15 Millionen Nutzern, neun Milliarden Euro Marktvolumen und 80 000 Jobs in diesem Industriezweig gerechnet. Auch Großbritannien holt auf: Drei Viertel aller neu verkauften Radios sind DABtauglich, rund 150 verschiedene DABEmpfänger stehen zur Auswahl.

Auch hierzulande sind Ideen und Projekte mannigfaltig vorhanden, doch es mangelt an fehlenden unternehmerischen Visionen der Radioveranstalter. Von den Geschäftsführern werde kurzfristiges Denken in Jahresetats verlangt. Dabei gelte es, sich auf die Entwicklung einzustellen, sagte der Vorstand des Vereins Digital Radio Mitteldeutschland, Ralf Otto Reisel. Künftig müsse das Geschäftdirekter mit dem Hörer gemacht werden, mehr Zielgruppenangebote werde es geben, bis hin zu lokalen Parkleitsystemen über DAB, Tages-Schnäppchenführern (”Lunch-Break-Tipps“) oder dem Download von Kinound  .Für Privatradios bedeutet dies eine neue Wertschöpfung.

Für Marc Strigl von RTL Radio Deutschland steht fest: Die Frage nach Geschäftsmodellen muss sich an den inhaltlichen Kompetenzen des Nebenbei-Mediums orientieren, vor allem beim Thema Musik.

Aber auch die öffentlich-rechtlichen Sender profitieren nach Ansicht Reisels durch den Ausbau der Informations- und Kulturkompetenz, langfristiges Sparpotenzial durch die Reduzierung der hohen UKW-Verbreitungskosten, die Nutzung vorhandener Programmund Redaktionsressourcen und Special-Interest-Angebote für spezielle Zielgruppen.

Für Kinder ist die Medienkonvergenz durch das Zusammenspiel von Kinofilmen, Computerspielen und interaktiven Internetportalen bereits selbstverständlich. Im Vergleich zu den Jüngsten ist die ältere Generation regelrecht schlecht informiert, sagte der Computerspiel-Experte Felix Buschbaum. Ursachen seien einerseits die neuen technischen Möglichkeiten, die viele Eltern verunsicherten, andererseits würden viele Massenmedien oft unzureichend über Computerspiele berichten.

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