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Bericht

Wachsender Frequenzhunger: 20 Jahre Handy

Sendenetzbetreiber warnt vor erneuter Digitaler Dividende und setzt sich für friedliche Koexistenz von Rundfunk und Mobilfunk ein

Aus den Anfangsjahren der mobilen Telefonie Quelle: Deutsche Telekom AG 31.10.2012

Aus Anlass der Einführung der mobilen Telefonie vor 20 Jahren macht sich Henrik Rinnert, Leiter Business Unit TV, bei der Media Broadcast im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk für ein Miteinander von Rundfunk und Mobilfunk stark. Wie Rinnert dem Fachinformationsdienst sagte, steht die Mobilfunk- und Rundfunkindustrie vor der Herausforderung, die Erwartungen des Konsumenten an die Kommunikation und Mediennutzung technisch sinnvoll und ökonomisch effizient zu befriedigen. In diesem Zusammenhang sieht Rinnert viele Kooperations- und Synergiemöglichkeiten zwischen den beiden Branchen.

Dagegen sind für Karl-Heinz Laudan, Vice President für Spectrum Policy im Zentralbereich Public and Regulatory Affairs der Deutschen Telekom AG, zunächst die Mobilfunkanbieter gefordert, die entsprechende Infrastruktur und die notwendigen Ressourcen für die Befriedigung des wachsenden mobilen Breitbandbedarfs bereit zu stellen. Die sei sowohl zur Erfüllung der Kundenwünsche als auch zur Umsetzung der politischen Breitbandziele notwendig, so Laudan im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk weiter. Hierzu gehöre auch eine entsprechende Ausstattung mit Spektrum in geeigneten Frequenzbereichen.

In diesem Zusammenhang hätte gerade die Verfügbarmachung des 800 MHz-Bandes zugunsten des Mobilfunks im Rahmen der ersten Digitalen Dividende für die mobile Breitbandversorgung auf dem Land eine bedeutende Rolle gespielt. Wie Laudan betont, sind für eine ökonomisch sinnvolle Umsetzung der Breitbandziele der Bundesregierung – speziell in den dünn besiedelten Gebieten – weitere Frequenzen aus dem UHF-Bereich erforderlich.

Für Henrik Rinnert von Media Broadcast wäre dagegen eine erneute Digitale Dividende ein Dilemma für alle Beteiligten. Nach Ansicht Rinnerts würde die Zuweisung von weiteren Spektren zur Mobilfunknutzung den Zeitpunkt der Verstopfung der Netze nur verschieben. Notwendig wäre es dagegen, sinnvolle Lösungen zu finden über tradierte Industriegrenzen hinweg. Beispielsweise könnte der digitale Rundfunk mit Mobilfunklösungen für bestimmte Anwendungen in den Endgeräten kombiniert werden, so Rinnert weiter.

Als Mitte 1992 die beiden digitalen D-Netze D1, in Besitz der Deutschen Bundespost Telekom und D2, damals in Besitz von Mannesmann Mobilfunk, an den Start gingen, waren die später einsetzenden Diskussionen um die Frequenzen und der wachsende Breitbandbedarf der Mobilfunkanbieter noch nicht absehbar. Die damals 2.500 DM teuren Telefone, die bis zu 5 kg wogen, wurden zunächst ausschließlich für kurze Telefonate und Textnachrichten genutzt. Heute dagegen stehen die persönliche Kommunikation und der mobile Zugriff auf das schnelle Internet mit modernen Smartphones im Vordergrund. Längst arbeitet die Mobilfunkbranche an noch schnelleren Diensten, wie der Weiterentwicklung von LTE, dem sog. LTE-Advanced, mit dem dann Datenraten von bis zu 1Gbit/s realisierbar sein sollen.

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