Fußballübertragungen unterwegs am Radio zu verfolgen, ist nicht immer leicht. Wer längere Strecken mit Auto oder Bahn fährt, muss öfter die Frequenz wechseln, um auf dem Laufenden zu bleiben. Doch für alle mobilen Fußballfans gibt es dieses Jahr eine gute Nachricht. Ab dem Spätsommer können sie „90elf – Dein Fußballradio“ voraussichtlich in den wichtigsten deutschen Ballungsräumen und Landeshauptstädten hören. Möglich macht dies die Verbreitung im nationalen Digital Radio.
Doch der Veranstalter von „90elf“, die Regiocast, will zum Start des deutschlandweiten Multiplex noch ganz andere Hörer ansprechen. Wer sich für elektronische Musik der Stilrichtungen Trance, Techno, House, Dance sowie deren Mischformen interessiert, kann bei „RemiX Radio“ einschalten. Für Freunde der Literatur empfiehlt sich das Programm „litera“ – ein neues Audioangebot rund um Lesen und Hörbücher.
Neue Hörer will auch „Radio Rauschgold“, ein Programm der Neue Welle Rundfunk Verwaltungsgesellschaft, gewinnen. Dort sollen Freunde albumorientierter Musik fündig werden. Wer sich lieber mit Beiträgen zu Glaubensfragen durch den Tag begleiten lassen möchte, soll bei „Radio ERF“, ein Angebot des ERF Medien e.V., gut aufgehoben sein. An seine bestehende deutschlandweite Fangemeinde wendet sich hingegen die Radio NRJ GmbH mit einem digitalen „Energy“-Format. „Inhaltlich konzentriert sich das digitale Energy natürlich auf Musik und dreht sich um alles, was mit der Musikszene in Verbindung steht“, erklärt Christophe Montague, CEO International Operations.
Für alle Genießer und Musikliebhaber schließlich wird es eine Alternative zum hektischschrillen Mainstream geben. Das verspricht der Geschäftsführer des österreichischen Entspannungsradios LoungeFM, Magister Florian Novak: „Der grundsätzlichen Idee des relaxten Radioprogramms bleiben wir auch bei der Verbreitung des deutschlandweiten Digital Radio inhaltlich und musikalisch treu. LoungeFM für Deutschland wird unter dem gleichen Namen auftreten, aber ein eigenes Programm bieten.“
Wer sich über die lückenhafte Empfangbarkeit der Programme des Deutschlandradio ärgert, sollte sich bereits den 1. August 2011 vormerken. Ab diesem Termin rechnet Intendant Dr. Willi Steul damit, dass Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur mit allen verfügbaren DAB-Radios empfangen werden können. „Unser Digitalprogramm DRadio Wissen wird aber bereits den erweiterten DABplus-Standard ausnutzen“, erläutert Steul. Allen, die noch kein DAB-Radio besitzen, empfiehlt er daher die Anschaffung eines DABplus-Empfängers: „Das ist der zukünftige Standard“.
Die Programmvielfalt im nationalen Multiplex wird bis zum Sendestart im Spätsommer noch durch zwei bis drei weitere Angebote ergänzt. Erste Bewerber für die bis 31. Januar ausgeschriebenen Kapazitäten stehen bereits fest. So haben die Nordwest Medien Gruppe (Oldenburg) und die Frank Otto Medienbeteiligung (Hamburg) einen Vorvertrag mit dem Netzbetreiber Media Broadcast zur Verbreitung von zwei nationalen, digitalen Kanälen abgeschlossen.