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Vier Jahre Digitalradio in Deutschland: Wachstumsraten bis zu 75 Prozent

Jetzt fordern Handel, Endgerätehersteller und Automobilverbände endlich einen UKW-Abschalttermin von der Politik

Immer mehr Digitalradio-Geräte stehen in den deutschen Haushalten Quelle: Projektbüro Digitalradio Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 01.09.2015

Die Branche ist für einen UKW-Abschalttermin bereit. Doch die Politik bremst noch immer, wenn es um einen konkreten Termin geht. Was passieren würde, wenn ein politisch getriebenes Umstiegsszenario ausbleibt, verraten jetzt Deutschlands führende Manager aus Handel, Automobilindustrie und Endgeräteherstellern im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk.







Vier Jahre Digitalradio. Die Zahlen stimmen. Kurz vor IFA hat das weltweit führende Marktforschungsunternehmen GfK im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk die jüngsten Ergebnisse zu DAB+ veröffentlicht. Allein im ersten Quartal dieses Jahres betrug das Wachstum verkaufter Digitalradio-Endgeräte gegenüber dem Vorjahreszeitraum 75 Prozent. Insgesamt wurden laut GfK-Zahlen in Deutschland seit dem Jahr 2011 etwa 2,1 Millionen Radiogeräte mit Digitalradio-Chip verkauft.

Aufgrund der positiven Entwicklung fordern jetzt die maßgeblichen Branchenvertreter aus Handel, Endgeräteindustrie und Automobilverbänden einen expliziten Zeitplan zum Ende der UKW-Verbreitung. Sonst könnten nach Ansicht der Experten die künftigen Erfolgschancen von DAB+ sinken und DAB+ an Vorsprung gegenüber anderen Technologien verlieren. Das befürchtet jedenfalls Friedrich Sobol, Vorstand beim Handelsriesen ElectronicPartner.

Druck machen auch die Automobilverbände in Bezug auf ein schnelles UKW-Ende. Sowohl der Geschäftsführer des VDA, Dr. Kay Lindemann, als auch der ADAC in Person von Dr. Christoph Hecht, Fachreferent Verkehrssicherheit und Straßenbewertung beim größten Automobilclub in Europa, haben eine ganz klare Handlungsempfehlung an die Politik, sich über einen Ausstieg aus der analogen Terrestrik zu verständigen.

Dafür braucht die deutsche Politik nach Meinung von Lars Grothe, Marketing Manager JVCKENWOOD Deutschland GmbH, endlich eine Vision für das Radio von morgen. Denn ohne einen UKW-Abschalttermin gebe es für die Endgeräteindustrie keine Planungssicherheit. Ähnlich enttäuscht von der deutschen Politik ist auch Herstellerkollege Ralf Reynolds, Regional Director Central Europe bei Pure. Für ihn ist unklar, warum der Weg in eine digitale Rundfunkzukunft künstlich und politisch immer wieder verlängert wird. „Je länger wir den Übergang von UKW zu DAB+ verschieben, desto mehr Kunden finden zum Internet. Doch für die Rundfunkbetreiber kann das zum Ruin führen, da sie beim Internetradio ihre Kosten pro Hörer kalkulieren müssen“, so Reynolds.

Die Hoffnung, dass mithilfe der Industrie ein schnelles UKW-Ende kommt, hat der Markenhersteller TechniSat. Gerade aufgrund der guten DAB+ Verkaufszahlen will Robert
Lüneberger, Projektleiter Digitalradio bei der TechniSat GmbH und sein Team künftig bei Digitalradio umso kräftiger Gas geben. Denn geht der Plan von TechniSat und Co. auf, könnte im zweiten Schritt die Politik von der digitalen Terrestrik überzeugt werden. „Dann klappt es es bestimmt mit dem schnellem swicht over auf Digitalradio“, ist Lüneberger überzeugt.

 

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