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Verschärfter Wettbewerb nach der Zertifizierung neuer Smart Meter

Wie der intelligente Strom-Markt langsam in Gang kommt

Heinrich Lang - Vorsitzender der EDNA-Projektgruppe "Digitalisierung im Messwesen" Quelle: ifed Institut Heinrich Lang Vorsitzender Projektgruppe "Digitalisierung im Messwesen" EDNA - Bundesverband Energiemarkt und Kommunikation 07.07.2020
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Uwe Schimunek
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Nach Einschätzung von Heinrich Lang "dürfte das Tempo in den nächsten Wochen und Monaten deutlich zulegen". Der Experte vom ifed-Institut leitet die Projektgruppe "Digitalisierung im Messwesen" beim EDNA - Bundesverband Energiemarkt und Kommunikation. Insbesondere wenn weitere Smart Meter zertifiziert sind, rechnet er mit einem verschärften Wettbewerb.







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Ende 2019 ist das dritte Smart-Meter-Gateway zertifiziert worden. Wie läuft aus Ihrer Sicht der Smart-Meter-Rollout?
Da auf den offiziellen Start des Rollouts mit der Markterklärung am 24. Februar 2020 unmittelbar darauf die Corona-Krise zugeschlagen hat, haben viele Messstellenbetreiber noch nicht wirklich mit der Umsetzung beim Kunden begonnen. Da das Ziel – zehn Prozent Einbau innerhalb der ersten drei Jahre – jedoch nicht angepasst wurde, dürfte das Tempo in den nächsten Wochen und Monaten deutlich zulegen. Parallel verbessert sich auch die Verfügbarkeit der intelligenten Messsysteme, so dass auch keine Engpässe mehr vorhanden sind, die den Ausbau bremsen könnten.

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Neben den klassischen Netzbetreibern dürfen nun auch wettbewerbliche Messstellenbetreiber Smart Meter betreiben. Wie hat sich der Markt aus Ihrer Sicht entwickelt?
Aufgrund hoher Preise für die Geräte der ersten Generation und der noch eingeschränkten Funktionsfähigkeit der ersten drei zertifizierten Geräte (keine neuen Tarifmöglichkeiten, keine Schaltfunktionen, keine Onlinedaten) ist noch kein echtes Geschäftsmodell im wettbewerblichen Messstellenbetrieb entstanden. Daher ist zu erwarten, dass wettbewerbliche Messstellenbetreiber (wMSB) diese Geräte zunächst nur für spezielle Fragestellungen, wie etwa für Mieterstrommodelle einsetzen. Impulse dazu kommen jetzt beispielsweise schon aus der Wohnungswirtschaft. Jedoch haben einige wMSB selbst Geräte in der Zertifizierung, die dann auch einen entsprechend höheren Funktionsumfang haben. Sobald diese durch die Zertifizierung durch sind, ist mit einem verschärften Wettbewerb zu rechnen.

Bei einer Untersuchung in Süddeutschland gaben über 2/3 der Befragten an, noch nicht von Smart-Metern oder Intelligenten Messsystemen gehört zu haben. Wie bewerten Sie das?
Da die Aufgabe als Treiber für diese technische Entwicklung beim BMWi liegt, liegt auch dort die Verantwortung für die Öffentlichkeitsarbeit. Aus den obengenannten Gründen ist diese aber erst in wenigen Punkten angelaufen (Flyer des BMWi, Erklärfilme u.ä.). Grundzuständige MSB werden sich derzeit scheuen, selbst hier in die Offensive zu gehen, solange der wMSB für sie noch kein Geschäftsmodell ist und die Geräte ihre Zuverlässigkeit in der Praxis noch unter Beweis stellen müssen.

Derzeit ist die künftige Verwendung von Smart-Metern erst ab einer bestimmten Stromverbrauchsmenge vorgeschrieben – inwieweit lassen sich damit die Einsparungs- und Optimierungspotenziale von Smart-Metern ausschöpfen?
Das ist eine gute Frage, darüber könnte man eine Doktorarbeit schreiben…

Da die Optimierungspotentiale mit der (noch nicht vorhandenen) Intelligenz des Systems zusammenhängen, ist erst bei einer Erreichung einer kritischen Masse zu erwarten, dass die Einsparungs- und Optimierungspotenziale von Smart-Metern tatsächlich ausgeschöpft werden. Gleichzeitig muss der Paragraph 14a des EnWG reformiert werden, der flexibles Verhalten in der Niederspannung neu regeln soll. Denn erst wenn es den wirtschaftlich Anreiz über Leistungspreise für die Kunden überall in Deutschland verlässlich in der gleichen Form ergibt wird der Markt für entsprechende Optimierungen entstehen. Hier sehe ich die Diskussion mit dem BMWi gerade an der entscheidenden Stelle. Ich rechne daher damit, dass dies noch mindestens zwei, drei Jahre dauern wird.

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