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VPRT sieht MDR-Pläne für neues Kinderradio kritisch

Warum die Öffentlich-Rechtlichen ihr Konzept jetzt nachbessern sollten

Claus Grewenig, Geschäftsführer des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) Quelle: VPRT Claus Grewenig Geschäftsführer VPRT 22.09.2015
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Die Pläne für ein neues öffentlich-rechtliches Kinderradio sind beim VPRT gar nicht gut angekommen. Was der Privatverband im Rahmen des Drei-Stufen-Tests kritisiert hat und warum der MDR sein Konzept jetzt nachbessern muss, verrät Claus Grewenig, Geschäftsführer des VPRT.







Der MDR plant, ein neues digitales Kinderradio aufzusetzen. Wie bewerten Sie den Vorstoß aus Mitteldeutschland?
Der VPRT sieht die zahlenmäßige Ausweitung von Programmen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk kritisch. Die genaue Struktur der Planungen ist uns nicht bekannt, besonders, was die Wechselwirkungen mit dem neuen Telemedienangebot betrifft. Ein weiteres digitales Programm würde gegen die aktuell geltende Deckelung der Programmzahl verstoßen.

Welche Auswirkungen hätte ein künftiges öffentlich-rechtliches Angebot für die Balance des dualen Rundfunks, insbesondere für die privaten Inhalteanbieter, wie Radio Teddy?
Das duale System ist im Hörfunk bereits an vielen Stellen aus der Balance geraten. Diese Fehlentwicklung würde durch weitere Programmaufschaltungen oder dezidierte Sparten-Angebote wie ein Kindermedienangebot weiter verstärkt. Je mehr Zielgruppen in den Hauptprogrammen der ARD-Radios nicht erreicht werden, desto mehr werden zusätzliche Programme gestartet. Sie beginnen  zunächst über das Web und werden später – so jedenfalls in anderen Bundesländern – gezielt auf UKW geschaltet. Private Anbieter können hier weder mit der Programmzahlerhöhung noch beim Frequenzkampf mithalten. Die Medienpolitik muss sich daher der Schieflage im System grundlegend annehmen und dabei insbesondere den Radiobereich im Blick behalten.

Hat der VPRT im Rahmen des aktuellen Drei-Stufen-Tests Stellung zu den MDR-Planungen genommen?
Der VPRT hat - wie auch in den anderen Telemedienverfahren der letzten Jahre - Stellung genommen. Dabei hat er auf die bekannten Probleme der wenig konkreten und in alle Richtung entwicklungsoffenen Konzepte hingewiesen, die eine detaillierte Bewertung der Marktauswirkungen nicht ermöglichen. Der MDR hatte in der Vergangenheit durchaus auch die Bedenken der privaten Mitbewerber im Drei-Stufen-Test-Verfahren gewürdigt. Aktuell wird das Verfahren allerdings dadurch erschwert, dass die Verbindung des Angebots mit einem zusätzlichen linearen DAB+ Programm sowie die Verquickung mit dem ARD-Jugendangebot völlig offen und damit Ausweitungen in alle Richtungen möglich sind. Das Konzept muss daher nachgebessert werden.

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