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Spotify wird komplementär zum Hörfunk genutzt

Warum Streaming für Werbekunden attraktiv ist

Stefan Zilch, Geschäftsführer Spotify D/A/CH Quelle: Spotify Stefan Zilch Geschäftsführer D/A/CH Spotify 29.02.2016
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Nicht das Radio verliert, sondern die Verkaufszahlen von CDs und Musik-Downloads sinken", sagt Stefan Zilch, Geschäftsführer Spotify D/A/CH und verweist zugleich darauf, dass die Streamingdienste die Verluste der Musikindustrie ausgleichen. Die Erfolge bei der ma IP Audio machen Spotify für Werbekunden attraktiv - aber es ist nicht nur die Reichweite allein.







Der Streaming-Anbieter Spotify hat bei der letzten ma IP Audio sehr gute Ergebnisse erzielt und führt die Online-Audio-Angebote deutlich an. Nähert sich jetzt das Ende des linearen Radios zugunsten von Streaming-Musikbörsen?
Nein. Die Nutzung von Spotify findet zumeist komplementär zum klassischen Hörfunk statt. Nicht das Radio verliert, sondern die Verkaufszahlen von CDs und Musik-Downloads sinken. Der enorme Anstieg in der Streaming-Nutzung gleicht sogar diese Verluste mehr als aus und lässt die deutsche Musikindustrie nach vielen verlustreichen Jahren wieder wachsen. Aber natürlich ist Spotify insbesondere für junge Personen eine willkommene Alternative zum klassischen Radioprogramm, ähnlich wie Youtube von jungen Nutzern als Fernsehen wahrgenommen wird.

Was können Streaming-Musikbörsen besonders gut, wo gibt es noch Potentiale?
Bei den Themen Mobilität und Verfügbarkeit haben Streaming-Services eindeutig die Nase vorn. Auch bei der Personalisierung von Inhalten und der Gestaltung meines individuellen Programms hat Spotify Vorteile. Egal, ob morgens im Fitness-Studio oder nach der Arbeit in der Bahn, meine Lieblingsmusik ist immer bei mir. Wachstumspotenziale gibt es bei Trend-Themen wie Podcasts und Hörspielen. Hier erwarten wir in der nächsten Zeit noch deutliches Wachstum, was zu einer gesamten Aufwertung der Kategorie "Audio" für den Werbemarkt führen wird, ähnlich wie beim Bewegtbild-Boom vor einigen Jahren.

Wie attraktiv sind Streamingplattformen mittlerweile für Werbungtreibende?
Werbung auf Spotify ist mittlerweile bei den Werbetreibenden und ihren Agenturen gelernt. Die Möglichkeit, eine junge und hoch gebildete Zielgruppe inmitten eines der attraktivsten Content-Umfelder (Musik) anzusprechen, ist für Werbekunden sehr attraktiv. Stellen Sie sich vor, sie hätten früher die Möglichkeit gehabt, Werbung in den CDs von Michael Jackson oder in den Kuschelrock Alben zu platzieren. Heute können Sie beispielsweise Werbung für einen Laufschuh direkt in den Jogging-Playlists von hunderttausenden Hörern platzieren.

Gehört zu Ihrem Geschäftsmodell auch regionalisierte oder lokale Werbung, bisher ein Steckenpferd der klassischen Radiomacher?
Lokale Ausspielung von Werbung ist bei uns, wie auch generell im Digital-Marketing, nichts Neues. Spotify verfügt ausschließlich über anonymisierte Daten von eingeloggten bzw. gerade aktiven Nutzern, wie Alter, Geschlecht und Ort, die für die werbetreibende Industrie natürlich einen sehr hohen Wert haben. Die Mehrzahl aller Werbekampagnen auf Spotify wird heute bereits mit Targeting gebucht.

Welche Trends machen Sie beim digitalen Musikhören per Stream aus?
Wir haben das ehrgeizige Ziel, unseren Nutzern zu jedem Zeitpunkt des Tages an jedem Ort die perfekte Musik zu empfehlen. So eine Art Soundtrack für das Leben, egal, ob morgens unter der Dusche oder abends zum Einschlafen. Wir verwenden sehr viel Energie darauf, diese Erlebnisse für unsere Nutzer zu programmieren, denn hierbei geht es um Daten und Algorithmen. Ein erstes Beispiel dafür ist die extrem erfolgreiche Playlist "Dein Mix der Woche". Hier erhalten alle unsere Nutzer an jedem Montag eine Empfehlung für neue Musik, die ihren Vorlieben entspricht, aber gleichzeitig noch nicht von ihnen auf Spotify entdeckt und gehört wurde. Dieses Feature ist ein perfektes Beispiel für die individuelle Kraft und Emotion von Musik Streaming.

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