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Bericht

Smart Radio Initiative bei den Herstellern noch nicht angekommen

Bislang nur Programmveranstalter mit dabei

Im Vorfeld der IFA hat das Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk die Digitalradio-Hersteller nach der EBU-Initiative befragt Quelle: Messe Berlin Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 03.09.2014

Eine Umfrage des Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk im Vorfeld der IFA 2014 hat ergeben, dass bei den Digitalradio-Endgeräteherstellern in Bezug auf die europäische EBU-Smart Radio-Initiative viele Unsicherheiten herrschen. So gibt es bereits bei der Definition der Smart Radio-Initiative der EBU Unklarheiten und Deutungsspielräume. Nach Aussagen von Dr. Christian Vogg, Head of Radio im Media Department der EBU, „zielt die aktuelle Smart Radio-Kampagne nicht auf einen konkreten technischen Standard, sondern will generell erreichen, dass in allen Mobilgeräten analoger und digitaler terrestrischer Rundfunk ohne Zusatzkosten empfangbar ist, vor allem in Smartphones und Tablets“. Dafür hat die EBU ein „Memorandum of Understandig“ aufgesetzt, das nach dem Willen der europäischen Initiative alle Marktteilnehmer unterschreiben sollen. Eine Nachfrage des Fachinformationsdienstes bei der EBU hat ergeben, dass das Papier bis dato 22 öffentlich rechtliche und private Programmveranstalter aus ganz Europa unterzeichnet haben, darunter die ARD, Deutschlandradio, Klassik Radio, Neue Welle sowie das private Radiounternehmen Regiocast. Nach Aussagen Voggs hätten auch Rundfunkanstalten aus Asien, Australien und Amerika großes Interesse an dem Konzept.

Unter den Unterzeichnern des EBU-Memorandums ist allerdings bis dato noch kein einziger Endgerätehersteller. So verweist beispielsweise der Hersteller TechniSat – der seine Vertriebsaktivitäten auf den deutschsprachigen Raum konzentriert – darauf, dass er sich nicht durch eine europäische „Zwangsverpflichtung“ auf Hybrid-Geräte einschränken lassen wird. Daher werde sich TechniSat nach Aussagen einer Unternehmenssprecherin nicht an dem Papier beteiligen. Rob Roeffen von Sangean Europe BV meinte: „Die EBU-Initiative sollte nicht überschätzt werden, da diese nicht mehr als eine öffentliche Positionsmeldung darstellt.“ Für die Produktion und Verbreitung von hybriden oder smarten Radioempfängern sei aber nach Aussagen Roeffens ausschließlich die Kundennachfrage in den Märkten maßgeblich. „Statt ein Memorandum zu unterschreiben, hat Sangean mit seiner Produktpalette die Ziele der Initiative bereits umgesetzt“, so Roeffen abschließend.

Nach Ansicht von Joachim Uhrig, Geschäftsführer der NOXON Vertriebsgesellschaft mbH macht die EBU-Initiative eigentlich nur da Sinn, „wo man immer noch reine FMRadios zu Hunderttausenden importiert. Unsere Geräte sind dagegen entweder mit DAB+ ausgestattet oder von vornherein schon hybrid“.

Dagegen kündigte Valentino Hatterscheid von Roberts Radio an, dass der britische und auf Digitalradio spezialisierte Hersteller künftig eine Beteiligung an der Smart Radio- Initiative plant. Auch der Hersteller Dual begrüßt grundsätzlich das Vorhaben der EBU, da die Umsetzung eine Standardisierung und somit Vereinfachung bei der Digitalisierung des Mediums Radio nach sich ziehen würde. Das Papier hat Dual allerdings bisher noch nicht unterzeichnet.

Die EBU will mit ihrer Smart Radio-Initiative sicherstellen, dass alle Radionutzer in Europa die Möglichkeit haben, zukunftssichere Empfangsgeräte zu kaufen, die einen europaweit freien und technikneutralen Zugang zu Radioinhalten garantieren.

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