Vor 75 Jahren - im August 1932 - wurde auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin das erste Autoradio Europas vorgestellt. Empfangen ließen sich mit dem Röhrengerät fünf Lang- und Mittelwellensender. Mehr Funktionen hatte das Autoradio damals noch nicht.
75 Jahre später, Internationale Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main, September 2007. Federführend für die ARD stellt der Hessische Rundfunk (hr) auf seinem Messestand aktuelle Verkehrsservices der ARD vor. In eine blaue Messe-Wand sind verschiedenste Autoradios und Navigationsgeräte eingelassen. Mitarbeiter des hr zeigen die Zusatzfunktionen, die moderne Autoradios heute zu bieten haben: RadioDataSystem, Traffic Announcement, dynamische Routenführung über TMC und einen gesprochenen Verkehrskanal im Digital Radio „hr-DIGIVERKEHR“, der im Testbetrieb auf der IAA läuft.
Das Autoradio ist mittlerweile nicht mehr „nur Radio“, sondern hat sich mit seinen etlichen Zusatzfunktionen zum mobilen Begleiter durch alle Verkehrslagen entwickelt. Dr. Wolfgang Sieber, Chef der Sendeleitung der Hörfunk-Direktion des hr erklärt warum. „Die Entwicklung des Autoradios ist geprägt vom ständig wachsenden Bedürfnis der Hörer nach überall, also mobil verfügbarer Information und Unterhaltung.“ Heruntergebrochen auf den Verkehrsfunk bedeute das: „Die unmittelbare Verfügbarkeit z. B. von Verkehrsinformationen bringt auch die berechtigte Erwartungshaltung der Hörer mit sich, stets hoch aktuell, zutreffend und umfassend informiert zu werden“. Die Digitalisierung der Rundfunkübertragungswege habe den Trend zu ergänzenden Spartenkanälen verstärkt, meint Sieber. „Hörer können gezielt zum Beispiel auf einen reinen Verkehrsdurchsagekanal zugreifen, der eine zeitsouveräne Nutzung ermöglicht und dabei sehr kostengünstig generiert und hoch aktuell gepflegt wird.“ Um dies zu testen, hat der hr zusammen mit dem DAB-Sendernetzbetreiber „Hessen Digital Radio“ während der IAA einen gesprochenen Verkehrsinformationsdienst ausgestrahlt. Die Verkehrsdurchsagen des hr-DIGI-VERKEHR liefen während der IAA rund um die Uhr hessenweit im Digital Radio (DAB). „Mit der gemeinsamen Präsentation mit dem hr haben wir versucht, ein breites Spektrum dessen aufzuzeigen, was an Verkehrsinformationsdiensten bereits heute schon machbar ist“, erklärt Dirk Risse, Geschäftsführer der Hessen Digital Radio. Risse wünscht sich auch nach der IAA eine fortlaufende Zusammenarbeit mit dem hr. „Ich würde mir wünschen, dass der hr die Chancen, die die Digitalisierung des Hörfunks mit sich bringt, auch in Zukunft intensiv nutzt. Das gemeinsame IAA-Projekt war ein erster erfolgreicher Versuch“. Im Alltagsbetrieb ist der hr noch mit keinem Hörfunkprogramm im DAB in Hessen präsent.