Sie haben zusammen mit Ulrich Ende die Radi/o Digital GmbH gegründet, mit der Sie sich für den 2. bundesweiten Digitalradio-Multiplex beworben haben. Was ist das Interessante an DAB+ derzeit?
DAB+ ist die Zukunft des Radios, auch wenn das einige UKW-Anbieter noch nicht wahrhaben wollen. Der zweite bundesweite Multiplex eröffnet die Möglichkeit, bundesweit Radioprogramme auszustrahlen. Erfreulich ist, dass sich die Ministerpräsidenten und die Landesmedienanstalten darin einig sind, dass die Zeit für DAB+ reif ist. Wir wollen künftig Radiomarken etablieren, die eine bundesweite Bedeutung haben. Das ist journalistisch eine spannende Herausforderung und es bietet völlig neue Möglichkeiten in der Vermarktung.
Kann DAB+ künftig genauso erfolgreich werden, wie das alte UKW-System? Was muss dafür ggf. noch passieren?
DAB+ kann sicher so erfolgreich werden, wie das alte UKW-Radio. Das Fernsehen hat schließlich auch den Sprung von der analogen Welt in die digitale Vielfalt geschafft. Dies wird heute wie selbstverständlich hingenommen.
Wichtig ist selbstverständlich, dass DAB+-Programme sich Hörerwelten erschließen, die den Radiohörern vertraut sind. Es müssen also inhaltsreiche Radioprogramme gemacht werden, präsentiert von Moderatoren, die auf ihre Hörer eingehen können. Reine Musikteppiche werden das DAB+-Radio sicher nicht erfolgreich machen, dann ist es nicht zu unterscheiden von einem x-beliebigen Web-Radio.
Weil aber mit dem DAB+-Radio eine größere Programmvielfalt möglich ist, können Zielgruppen wesentlich genauer angesprochen werden, als dies bisher bei UKW-Stationen möglich war.
Für die Autoindustrie ist DAB+-Radio sicher sehr interessant, denn im Gegensatz zum RDS-Standard bei UKW-Radios sind deutlich mehr Zusatzinformationen für den Autofahrer nutzbar. Sie können über regionale Parkplatzbelegungen informieren, die günstigsten Tankstellen benennen, um mal nur zwei sinnvolle Beispiele zu benennen.
Über den 2. Bundesmux sollen 16 weitere Programme vertrieben werden. Was bedeutet das für die Entwicklung von DAB+?
16 weitere Programme bedeuten mehr Vielfalt. Mehr Vielfalt wiederrum macht das digitale Radio interessanter. Wenn wir also für die entsprechenden Inhalte sorgen, dann werden wir die Entwicklung des digitalen Radios sicher positiv beeinflussen können. Schon jetzt liegen die jährlichen Steigerungsraten bei den verkauften Digitalradios bei fast 30 Prozent. Mit einem besseren Programm wird die Nachfrage deutlich steigen. Die Geräte- und Autohersteller werden diesen Trend mit besseren Angeboten verstärken. In einigen Jahren wird Deutschland ohne DAB+ ebenso undenkbar sein wie heute eine Welt ohne Smartphones.
Sollte evtl. ein 3. Bundesmux angedacht werden?
Nicht auszuschließen. Aber eins nach dem anderen. Wenn die Akzeptanz des digitalen Radios stimmt, dann kann zusätzlicher Wettbewerb reizvoll sein. Das belebt wie immer den Markt. Wir würden uns jetzt aber gern auf den ersten Schritt konzentrieren. Deshalb engagieren wir uns dafür, digitales Radio zum Erfolg zu führen.
UNSER NEWSLETTER
JETZT BESTELLEN■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE
ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN
Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.
überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär
Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.
kompetent, konstruktiv, reichweitenstark
Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.
nachhaltig und budgetschonend
Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.
mehr als nur ein Tweet
Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.