Jörg Wagner zieht die neugierigen Blicke der IFA-Besucher auf sich. Gut sichtbar sitzt der rbb-Moderator von radioeins in seinem pyramidenförmigen und rundum verglasten Radiostudio. Hier in der Halle 2.2 hat er während der diesjährigen IFA vom 6. bis 11. September täglich von 10 bis 18 Uhr mit seinen rbb-Kollegen das ARD IFA-Radio moderiert. Und das zum ersten Mal im Digitalradio. Auch inhaltlich war alles auf den neuen digitalen Radiostandard fokussiert. Täglich gab es von der weltgrößten Consumer-Electronic-Messe Interviews und Informationen zum neuen Digitalradio. Neben vielen prominenten Gästen im gläsernen Studio, wie dem Berliner Tatort-Kommissar Boris Aljinovic alias Felix Stark oder dem Musiker Ingo Pohlmann, war für Moderator Jörg Wagner das vielleicht schönste Radiomacher-Erlebnis aber der Studioauftritt eines Hörers. „Der Digitalradio-Freak war extra zu uns gekommen, um uns stolz darüber zu berichten, dass es ihm mit anderen Freunden und Bekannten gelungen ist, unser IFA-Radio in über 140 Kilometer Entfernung mit einer Yagi-Antenne zu empfangen.“
Generell waren die Besucher auf der IFA aufgefordert, selbst mitzumachen, wenn Digitalradio entsteht. So konnten beispielsweise direkt aus dem Sendestudio, unter Verwendung von zwei besonders eindrücklichen Digitalradio-Zusatzdiensten (Dynamic Label und Slideshow) Besuchergrüße als Text oder als Foto erstellt und ausgestrahlt werden. Auch der Leiter des ARD-Projektbüros Digitalradio, Michael Reichert, war insgesamt mit der Resonanz der Besucher für das neue Digitalradio sehr zufrieden. Wie Reichert dem Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk weiter sagte: „Wir haben mit dem ARD IFA-Radio das Ziel verfolgt, den Besuchern und Hörern die digitale Vielfalt erfahrbar zu machen. Digitalradio ist kein Showcase sondern in der Realität angekommen. Dabei ist Digitalradio kein technischer Schnickschnack, sondern einfach modernes Radio. Einfach zu nutzen und einfach zu verstehen. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Botschaften sind angekommen.“
„Spaß gemacht“ haben die Tage auf der IFA auch Jörg Wagner. Nach seiner Einschätzung bringt das Digitalradio durchaus auch Vereinfachungen für die Arbeit beim Hörfunk. So ist beispielsweise für viele Einsatzgebiete kein Übertragungswagen mehr nötig. Zudem sinke der Bürokratieaufwand, da weniger Menschen in der Übertragungskette notwendig seien. Allerdings gebe es durch viele neue socialmedia-Dienste, wie Facebook und Twitter neue intensive Zusatzaufgaben. Trotzdem ist für Wagner der Unterschied zwischen UKW- und Digitalradio beim moderieren kaum zu spüren. „Die wichtigste Tätigkeit am Mikrofon ist noch immer, analog zu informieren, zu unterhalten“, so Wagner. Und auch für die Besucher war es – bei allen interessanten Einblicken rund um das neue Digitalradio – wohl am schönsten auf der IFA, einen sonst unsichtbaren Radiomacher einmal live bei der Arbeit beobachten zu können, ist sich Jörg Wagner sicher.