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Online-Livestunde als Zukunftssicherung für Yoga-Studios

Wie die Pandemie die Branche verändert

Dr. Henrike Fröchling - YogaEasy-Gründerin Quelle: YogaEasy Henrike Fröchling Gründerin YogaEasy 14.06.2021
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Dipl.- Journ. Nikola Marquardt
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Auch nach der Pandemie werden Hybridstunden aus Sicht von YogaEasy-Gründerin Dr. Henrike Fröchling "eine starke Rolle spielen, weil die Leute auf den Geschmack gekommen sind." YogaEasy ist nach eigenen Angaben Deutschlands erstes und führendes Online-Yogastudio und verzeichnet über 500.000 registrierte Nutzer.







Sport- und Fitnesszentren sowie Yogastudios waren über Monate hinweg geschlossen. Wie können und konnten digitale Tools und digitale Angebote die Branche durch die Pandemie helfen und wie gut haben das Ihrer Meinung die Studios gemacht?
Ich habe das ständig an den Yogalehrern und Yogastudios gesehen, mit denen wir in Kontakt sind, alle von ihnen habe die Livestreaming-Stunden für sich entdeckt. Und besonders diese digitale Möglichkeit hat das finanzielle Überleben der Lehrer und der Studios sehr stark unterstützt. Das war und ist aus mehreren Gründen wichtig. Zum einen steuern Onlinestunden Umsätze bei, die sonst komplett ausgefallen wären. Ich habe da von Größenordnungen von 30 Prozent an Onlineumsätzen gehört im Vergleich zu den Zeiten, in denen die Studios noch offen waren. Teilweise erzielen Yogalerer auch deutlich mehr an Online-Umsätzen. Damit erreicht man zwar nicht alle Schüler, die ins Studio gekommen wären, allerdings erreicht man aber auch all jene, die nicht ins Studio gekommen wären, weil sie zum Beispiel irgendwo anders leben. Sofern ein Yogalehrer also etwas überregionale Bekanntheit erlangt hat, kommen natürlich viele Leute aus vielen Städten in diesen Online-Stunden zusammen. Zum Zweiten kommt hinzu, dass Onlinestunden dazu geführt haben, dass der Kontakt gehalten wird.  Und der dritte Aspekt ist, dass das eine Art der Zukunftssicherung ist. Wir alle wissen nicht, was nach der Pandemie ist. Aber alle Experten, die ich bisher gehört habe und auch meine persönliche Einschätzung ist, dass die Online-Livestunde oder auch die On-Demand-Stunde für jeden einzelnen Yogalehrer und für jedes Yogastudio wichtig bleiben wird. Die Hybridstunde wird sicherlich nach wie vor eine starke Rolle spielen, weil die Leute auf den Geschmack gekommen sind.

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Werden Ihrer Einschätzung nach die großen Sport-, Fitness- und Yogaplattformen von den einzelnen kleineren Studiobesitzern als Konkurrenz angesehen? Oder sind derartige Plattformen tatsächlich eine gute Ergänzung?
Natürlich gibt es Lehrer, die die großen Yoga-Plattformen und Online-Yoga-Angebote als Konkurrenz sehen. Vor allem, wenn diese nur einen lokalen Kundenkreis habe. Hier halten aber die Kunden den Yogalehrern aber wiederum die Treue und sie würden ihren Yogalehrer niemals gegen einen großen Anbieter eintauschen. Wenn ich allerdings so eine intensive Kundenbindung nicht habe und andererseits auch keine überregionalen Bekanntheit, dann kann ich unter Umständen schwer mithalten. Es gibt wie überall immer Gewinner und Verlierer. Ja, die Großen haben ihre Vorteile. Aber auch die kleinen Anbieter haben die Möglichkeit, ihre Stärken besonders auszuspielen. Der Markt ist insgesamt so extrem gewachsen.

Aber natürlich haben nicht alle die Möglichkeit, die technischen Tools auszuschöpfen. Es wird jeden irgenwann kalt erwischen, wenn er diese digitale Kompetenz nicht hat. Technisch gesehen wird es einem derzeit sehr einfach gemacht. Es gibt mittlerweile Portale, wo ich mich um nichts mehr kümmern muss. Ich kann über das Portal meine Livestunde anbieten, organisieren und die gesamten Buchungs- und Bezahlvorgänge hierüber abwickeln. Ich kann meinen kleinen On-Demand-Service oder Aboservice aufbauen. Technisch ist es so viel leichter geworden, weil es die ganzen Tools im Netz jetzt gibt. Als wir damals vor 10 Jahren mit unserer Plattform YogaEasy angefangen haben, mussten wir alles selber machen und da war die Produktions- und Drehtechnik noch viel teurer. Es gab keinerlei Plattformen, wo Bezahlvideos hochgeladen werden konnten, wir mussten damals alles selber programmieren. Das ist heute ganz anders und so kann niemand mehr sagen, dass er nicht die Werkzeuge hätte. Es ist nur die Bereitschaft die man haben muss, sich damit zu beschäftigen. Ich verstehe natürlich genauso, dass es für Lehrer hart ist, nur online zu unterrichten, weil sich ja gerade deshalb Yogalehrer geworden sind, weil  sie die Gemeinschaft und das Zusammensein auch leben.

Wie konnten digitale Angebote umgekehrt den Kunden während der Schließzeiten dabei helfen, sich fit zu halten?
Meiner Meinung ist es am besten, wenn man beides machen kann. Ich selbst gehe beispielsweise ein bis zweimal die Woche ins Yogastudio, häufiger würde ich es als Unternehmerin mit Kind sowieso nicht schaffen. Und weil es so gutes professionelles Yoga gibt - zum Beispiel auf YogaEasy -  mache ich zusätzlich noch 2 bis 3 Mal in der Woche zu Hause Yoga. Diese Kombination ist natürlich optimal. Online passt sich einfach unserem Alltag an. Man kann morgens 20 Minuten praktizieren oder am Abend, wenn die Kinder schlafen eine Stunde nehmen. Oder man nimmt sich am Wochenende Zeit für eine Livestunde mit festem Datum, bei er ich noch ein bisschen Comunity-Gefühl habe oder man übt einfach On Demand. Ich schaffe mir einen schönen Raum, zünde eine Kerze an und ziehe mich hyggemäßig zu Hause zurück. Diese Art des Onlineyoga ergibt eine unglaubliche Flexibilität. Bei großen Portalen wie bei YogaEasy kann ich mir auch noch das Level aussuchen, in welchem ich praktizieren möchte, kombiniere mir die Länge der Stunde und den Lehrer dazu.  Das ist einfach nicht zu toppen. Ich persönlich bin jetzt mindestens genauso fit, wie vor der Pandemie. Eigentlich gab es für keinen eine Entschuldigung mehr, sich nicht fit zu halten. Ich denke, dass wir mit den Pandemiebedingungen flexibler im Alltag geworden sind und wir gelernt haben, den Sport besser in den Alltag zu integrieren.

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