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Kolumne

Neustart fürs digitale Radio: Marketingstrategie nach Vorbild von DVB-T

Ralf Otto Reisel, Vorstandsmitglied Verein Digital Radio Mitteldeutschland

Ralf Otto Reisel, Vorstandsmitglied Verein Digital Radio Mitteldeutschland Quelle: Verein Digital Radio Mitteldeutschland Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 29.02.2008

„Digitales Radio ist tot“ - dieser Satz beherrschteeinschlägige Veranstaltungen in Deutschland in den letzten Jahren, bis im Jahr 2006 die RRC 06 dem Thema neues Leben einhauchte - Totgeglaubte leben länger. Und seitdem im Sommer 2007 die Ergebnisse der Wellenkonferenz für alle Beteiligten greifbar sind, nimmt die Digitalisierung des Hörfunks wieder Fahrt auf.

Als ob der berühmte Schalter umgelegt wurde, lesen wir seit vergangenem Herbst Positionspapiere wie „radio•”d2 von der REGIOCAST und eine „Mainzer Erklärung“. Der VPRT positioniert sich dazu und das Bundeswirtschaftsministerium fordert die Fortsetzung der Bemühungen zur umfassenden Digitalisierung des Radios. Man gewinnt den Eindruck, jetzt geht’s so richtig los und der „Big Bang“ kommt 2009.

Zwischenzeitlich kommt es durch den 16. KEFBericht zu erheblichen Irritationen, doch davon unbeirrt wird in den Regionen begonnen, die Mainzer Erklärung umzusetzten. Die Landesmedienanstalten fragen das Interesse privater Veranstaltern nach ihrem Frequenz- Bedarf ab, die Staatskanzleien kümmern sich um die Belange der öffentlich-rechtlichen Anstalten. Man erkennt den Schulterschluss von Politik und Medienunternehmen. Nun gilt es, die Endgeräteindustrie abzuholen und die Vorbereitungen für den „Big Bang“ zu treffen.

Doch darf bei aller aufkeimenden Euphorie der Endkunde nicht vergessen werden, der bis dato noch nichts oder nur in ersten zarten Ansätzen von seinem neuen Radio-Glück weiß. Denn der einzelne Nutzer wird es sein, der seine im Haushalt befindlichen Radios gegen neue digitale Endgeräte eintauschen muss und dies ja auch nicht unentgeltlich. Jetzt gilt es Kräfte zu bündeln, um bundesweites Marketing zu betreiben, das von allen Beteiligten geplant und im Sinne einer nationalen Kampagne einheitlich und zielgerichtet umgesetzt wird, damit den Verbrauchern eindeutig der Nutzen und die damit verbundene Umstellung seiner Radiogeräte klar wird. Das Commitment aller Beteiligten ist zwingend und maßgeblich für den Erfolg. Eine gewisse Orientierung kann die Einführung des digitalen terrestrischen Fernsehens (DVB-T) bieten. Die Positionierung „DVB-T: Das ÜberallFernsehen“ mit der Internetseite www.ueberallfernsehen.de, die bundesweit einheitliche Strategie, die auf Länderebene, Regionen oder Ballungsräume herunter gebrochen wurde bzw. wird, führt zu einer erfolgreichen Einführung des neuen Standards. Hier gilt es nun zügig anzufangen und einen Marketingplan zu entwickeln.

Sicherlich wird dann auch die Frage zu stellen sein, wie man das Radio im Zeitalter digitaler Verbreitung nennt? Bleibt man bei „Digital Radio“ oder wird eine neue Marke kreiert, um den Neustart bei der Digitalisierung des Hörfunks deutlich zu machen? Diese Fragestellungen sind sicherlich von Marketing-Experten zu beantworten. Entscheidend aber für den Erfolg für die Digitalisierung des Radios ist ein abgestimmter Zeitplan für den Start und die Bestätigung einer einheitlichen Einführungskampagne, die von Nord nach Süd und von West nach Ost in Deutschland umgesetzt wird.

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