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Nachteile für reine E-Auto-Hersteller

Wie die Politik die Elektro-Mobilität und andere alternative Antriebe fördern sollte

Prof. Dr. Günther Schuh, Geschäftsführer e.GO Mobile AG Quelle: e.GO/Denise Krentz Prof. Dr. Günther Schuh Geschäftsführer e.GO Mobile AG 10.01.2020
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Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Noch stimmt das Preis-Leistungsverhältnis für viele potentielle E-Auto-Kunden nicht", stellt Prof. Dr. Günther Schuh, Geschäftsführer e.GO Mobile AG, fest. Das Unternehmen arbeitet auf dem RWTH Aachen Campus an verschiedenen kostengünstigen und kundenorientierten Elektrofahrzeugen für den Kurzstreckenverkehr.







Die Bundesregierung will den Ausbau der E-Auto-Ladestations-Infrastruktur massiv vorantreiben – sind eine Million Stationen bis 2030 die richtige Zielmarke?
Es muss jetzt massiv in den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur investiert werden. Wir haben heute ca. 7.000 Tankstellen in Deutschland. Da man E-Fahrzeuge weit überwiegend zu Hause und zum Teil am Arbeitsplatz laden wird, glauben wir, ohne eigene Analysen gemacht zu haben, dass man mit 500.000-700.000 Ladestationen in Deutschland vermutlich auskommt.

Der Kauf von E-Autos soll auch weiter mit Kaufprämien angekurbelt werden – was halten Sie davon?
Noch stimmt das Preis-Leistungsverhältnis für viele potentielle E-Auto-Kunden nicht. Deshalb sind die Umweltprämien vorübergehend notwendig und sinnvoll. Allerdings werden aktuell die Hersteller benachteiligt, die nur E-Autos herstellen, da sie den 50%-Eigenanteil nicht durch Margen bei Verbrennerfahrzeugen erwirtschaften können.

Experten fordern einen technologieoffenen Ansatz bezüglich der Mobilität der Zukunft. Wie wird die Politik dem aus Ihrer Sicht gerecht?
Die notwendige Mobilitätswende wird nur durch Innovationen und nicht durch massive Einschränkungen oder Verzicht auf Mobilität gelingen. Zu der notwendigen Innovationskraft gehört auch eine gewisse Technologieoffenheit, also sollten neben reiner batterieelektrischer Mobilität auch E-Fuels für Verbrenner weiterentwickelt werden. Gleichzeitig sind aber auch Brennstoffzellensysteme für schwerere Fahrzeuge zu entwickeln und insbesondere die Plug-in Hybride nicht als Übergangstechnologie, sondern als eine Hauptlösung voranzutreiben.

Zeitgleich scheinen jüngere Zielgruppen einen neuen, flexibleren Zugang zu Mobilität zu bekommen und mehr Wert auf vernetzte Mobilitätsangebote als auf das eigene Auto zu legen. Wie sollte die Politik solche Tendenzen unterstützen?
Wir glauben, dass dieser Trend sich auf Großstädte beschränkt. Selbst da kann nur der Ausbau des ÖPNV dem Trend wirklich gerecht werden, denn offene Sharing-Dienste können mit einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis nicht wirtschaftlich arbeiten. Deshalb ist auch für die Politik Vorsicht geboten. Der massive Ausbau von emissionsfreien On-Demand-Angeboten des ÖPNV ist hier die wichtigste Aufgabe der Politik.

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