Gut ein Jahr ist es her, da startete das zweite Teilprojekt des europäischen DMB-Projektes MI FRIENDS in Regensburg. Damals galt es, jede Menge technische Tests zu meistern, das lokale Programmangebot für den Nutzer zu optimieren sowie den Weg für den Einsatz von Multistandard-Endgeräten zu ebnen. Kurzum: Der mobile Standard DMB sollte auf seine Alltagstauglichkeit getestet werden.
„Erfreulicherweise haben wir die technischen Kinderkrankheiten mittlerweile überwunden“, resümiert Walter Möller, Projektleiter MI FRIENDS, auf gut der Hälfte der Strecke. „Der Dienst funktioniert zuverlässig und ist einfach nutzbar.“ Zeit, sich wohlgefällig zurückzulehnen, bleibt dennoch nicht. Noch gilt es, große Herausforderungen zu lösen. Problematisch erscheine beispielsweise die Weiterentwicklung der Endgeräte, da den internationalen Herstellern die notwendige Weiterentwicklung nur schwer vermittelbar sei, erklärt Möller. Zudem hätten die Nutzerumfragen ergeben, dass die Anforderungen an einen breit akzeptierten Service erheblich seien. Sowohl das Fernsehen als auch der Hörfunk müssten um neue Funktionalitäten erweitert und bestehende Inhaltskonzeptionen angepasst werden. Es bleibt also noch viel zu tun. Bereits mit dem Start der zweiten Phase des DMB-Pilotprojektes in Regensburg im April 2007 wurde daher damit begonnen, das Programmangebot zu optimieren. Dazu Möller: „Neben einem Kanal mit lokalem Schwerpunkt mit dem Namen Rmobil, in welchem in einer 10minütigen Schleife nationale Nachrichten mit lokalen Berichten, dem Wetter, lokalen Kino- und Veranstaltungstipps ausgestrahlt werden, gibt es einen weiteren Videokanal mit Inhalten aus den Bereichen Unterhaltung, Reportagen und neuartigen Experimentalformaten. Die verbleibenden beiden Kanäle werden für „Visual Radio“ eingesetzt, das heißt, einer Verknüpfung von Radio mit ergänzenden Bildinhalten.“
Die technische Verbesserung der Multistandard-Endgeräte soll laut Möller verstärkt in der dritten Phase des Projektes ab kommenden Dezember angegangen werden. Zudem stehe die Entwicklung von zeitunabhängigen Anspieltechnologien über kostengünstige Rundfunk-Netze im Fokus der kommenden Monate. Hier biete vor allem die Speicherung von Inhalten unter Verwendung eines Interessenprofils die besten Ansätze. Weiterhin werde an den Einsatzmöglichkeiten von interaktiven Zusatzoptionen geforscht, so Möller weiter. Darüber hinaus habe die projektbegleitende Marktforschung ergeben, dass lediglich ein geringer Teil der über 850 Befragten überhaupt ein starkes Interesse an der Nutzung mobiler Dienste habe. Es gilt also, die Nutzer von der neuen Technik zu überzeugen. Wie gesagt, es bleibt noch viel zu tun.