Es war keine leichte Aufgabe, die die Promotoren mund Verantwortlichen des Digital Radio- Standes sechs Tage lang auf der IFA zu bewältigen hatten. Sie hatten die Öffentlichkeit´über ein Thema zu informieren, bei dem derzeit weder die Zukunfts-Perspektivennoch ein genauer Einführungszeitplan für das neue Digital Radio klar definiert sind.
Gut platziert in der ARD-Halle hofften die Stand-Mitarbeiter immerhin noch am ersten IFA-Tag auf eine klare Positionierung der ARD zum digitalen Hörfunk. ARD und ZDF hatten für den ersten Messetag zum „Presseforum“ geladen mit dem Titel „Investitionen in die Zukunft: HDTV und Digital Radio“. Die konkrete Positionierung der ARD zum digitalen Hörfunk blieb aus. Und so mussten auch die Mitarbeiter des Digital Radio-Standes auf konkrete Antworten verzichten.
Besonders die ausländischen Besucher am Digital Radio-Stand, die beispielsweise aus Dänemark, der Schweiz oder Großbritannien gekommen waren, können das unterschiedliche Taktieren der Marktteilnehmer in Deutschland, der Länder und des Bundes nur sehr schwer nachvollziehen. „Es ist wirklich schwierig, ausländischen Besuchern das unterschiedliche Agieren der Player und auch die Zusammenhänge zwischen föderalem System und dem Bund zu erklären“, sagt Michael Richter, Vorstandsmitglied der IMDR, der drei Tage lang den Messebesuchern Digital Radio erklärte. „Insbesondere die Hersteller von Geräten und von Sendeanlagen forderten einen klaren Einführungszeitplan für die Einführung des digitalen Hörfunks ein“, resümiert Richter die Stimmung der Fachbesucher am Stand.
Thomas Melzer, Sprecher der IMDR übt sich in Optimismus. „Die Fragen der Fachbesucher waren in diesem Jahr eher lösungsorientiert und weniger problemorientiert wie in den Jahren zuvor.“ Am Stand informierten sich beispielsweise der Verwaltungsrat des Bayerischen Rundfunks und des Rundfunks Berlin-Brandenburg, die Rundfunkreferenten der Staatskanzleien und Medienanstalten sowie asiatische Gerätehersteller, die nach Gerätespezifikationen fragten.
In punkto Geräte hatten die Standverantwortlichen – die DAB-Sendernetzbetreiber – ihr Ausstellungskonzept in diesem Jahr leicht geändert. „Wir haben in diesem Jahr nicht mehr die große Quantität von DABGeräten präsentiert, sondern haben uns eher auf eine Anzahl von 10 Geräten beschränkt“, sagt Wolfgang Paulus vom IFAStand- Organisationsteam der Sendernetzbetreiber. Eher sei es in der Messepräsenz um Gespräche und Diskussionen mit Fachpublikum und dem IFA-Besucher gegangen. Konstant gut besucht seien auch die über den Tag verteilten Bühnenshows gewesen, die mit gutem Infotainment die Leute an den Stand holten.
An der Infotheke, an der das Laufpublikum mit Flyern und Erstinformationen versorgt wurde, hatte man nach sechs Messetagen ein deutliches Fazit: „Im Gegensatz zu den anderen Jahren fehlten die notorischen DABNörgler“, resümiert ein Promotor. Vielmehr seien sehr viele Besucher mit der Frage zum Stand gekommen, was denn nun hinter dem vielbeschworenen „Umbruch“, „Neustart“ und mit „DAB+“ stecken würde. Was nach sechs IFA-Tagen bleibt, sind jede Menge offene und noch zu klärende Fragen.