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„Mehr Programme, bessere Laune“

DAB-Studie der Universität Bonn empfiehlt verstärktes Marketing

Dr. Thomas Krüger, ZEM-Projektleiter der Universität Bonn Quelle: berlin institute for innovation 30.03.2007

In ihrer zweiten Studie zum Thema Digital Radio kommen die Wissenschaftler der Uni Bonn zu einem ernüchternden Ergebnis: Der Bekanntheitsgrad von DAB ist seit dem Jahr 2004 in Deutschland kaum gestiegen. Das Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) der Universität Bonn führte im Auftrag des Geräterherstellers trinloc im Oktober 2004 und im Januar dieses Jahres telefonische Umfragen bei jeweils zweitausend ausgewählten Haushalten durch.
Konnten in der ersten Umfrage 34 Prozent der Befragten mit dem Begriff DAB etwas anfangen, waren es Anfang dieses Jahres 36 Prozent. Einen Grund für die mangelnde Bekanntheit von Digital Radio sieht ZEM-Projektleiter Dr. Thomas Krüger im fehlenden Marketing: „Ohne flankierende Marketingmaßnahmen wird es DAB schwer haben, sich am Markt durchzusetzen.“ Vor allem in der weiblichen Bevölkerung gibt es erheblichen Informationsbedarf. Der Bekanntheitsgrad von DAB liegt hier nur bei einem Viertel, im Vergleich zu etwa 50 % bei den Männern. Hochgerechnet auf alle deutschen Haushalte geht das ZEM derzeit von etwa 546.000 Empfangsgeräten im deutschen Markt aus. Allerdings sank die Zahl derer, die die Anschaffung eines DAB-Empfängers planten, bis Anfang 2007 um ein Prozent. „Diese Einbuße im Wachstumspotenzial ist nicht unwesentlich darauf zurückzuführen, dass ein Teil der Befragten, die 2004 eine Anschaffung planten, diese auch tatsächlich realisiert haben“, erklärt Projektleiter Krüger. „Diese These wird gestützt durch einen zweiprozentigen Anstieg der Besitzer eines DAB-tauglichen Empfängers.“
Für die Zukunft macht Krüger Mut. „DAB ist eine relativ neue Technologie. Eine vergleichbare Entwicklung hat sich auch bei anderen Technologien gezeigt, die zunächst eine Pionierphase durchlaufen mussten.“ So sei zum Beispiel der MP3-Player erst sechs Jahre nach seinem Erscheinen am Markt wirklich erfolgreich geworden.
Für die künftige Entwicklung von DAB in Deutschland empfiehlt der Wissenschaftler eine stärkere Kommunikation mit dem Verbraucher. „Jedem sollte klar werden, dass mit DAB nicht einfach eine Übertragungstechnik durch eine andere ersetzt wird, sondern ein differenzierteres und vielseitigeres Radioangebot bei besserem Empfang möglich wird“, so Krüger. Ein effizientes Marketing müsste die Gefühle der Menschen stärker ansprechen: „Aus anderen Studien wissen wir, dass Radio für die meisten Menschen wichtiger für eine positive Stimmung ist als alle anderen Massenmedien. Diesen emotionalen Aspekt gilt es zu betonen, weniger die technische Seite. DAB: mehr Programme, bessere Laune.“

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