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Bericht

Mehr Fragen als Antworten

ARD-Anstalten halten sich über Ausbaupläne für Digital Radio noch bedeckt

ARD-Anstalten Quelle: ARD 31.03.2011

Nachdem die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten die Mittel für den digitalen Hörfunk für ARD und Deutschlandradio in der Gebührenperiode bis 2012 freigegeben hat, gab die ARD-Vorsitzende die Linie für den landesweiten Ausbau von Digital Radio vor. In der Februar-Ausgabe des Meinungsbarometers Digitaler Rundfunk hatte ARD-Chefin Monika Piel erklärt, bis Anfang 2013 werde die ARD die erste Phase des Netzausbaus für Digital Radio abgeschlossen haben. Das war Anlass für unsere Redaktion, eine Umfrage in den Kommunikationsabteilungen der ARD-Anstalten zu starten. Wir wollten jeweils wissen, wann der landesweite Ausbau geplant ist, in welcher Technologie (DAB, DAB+ oder beides) die Programme verbreitet werden sollen und wie die Zusammenarbeit mit den privaten Veranstaltern auf Landesebene aussieht.

In den nördlichen Ländern fielen die Antworten kurz und knapp aus. Die Anfrage sei „ein wenig verfrüht“, hieß es beispielsweise vom NDR – die notwendigen Beratungen und Festlegungen zum Thema DAB/DAB+ stünden noch aus. Auch bei Radio Bremen wolle man noch nichts sagen, auch beim HR lägen noch keine Entscheidungen vor. Der WDR bat uns, sich in „vier bis sechs Wochen“ noch einmal zu melden und hoffte auf unser Verständnis. Beim RBB habe man das Thema auf der Agenda, hieß es. Es fehlten derzeit aber noch die „medien- und telekommunikationsrechtlichen Regulierungen”. Beim MDR glaubten wir, mehr Glück mit einer Antwort zu haben. Denn in Mitteldeutschland pflegen MDR, Landesmedienanstalten und private Hörfunkveranstalter von jeher einen vorbildlichen Informationsaustausch, wenn es um die Digitalisierung des Hörfunks geht. Aber auch hier der freundliche Verweis auf noch ausstehende „interne Beratungs- und Entscheidungsprozesse“. Nun gut, dachte sich unsere Redaktion, dann gibt es offensichtlich eine ARD-übergreifende Vereinbarung, eben „nichts“ zu sagen. Doch wie es schon in der Vergangenheit bei der DAB-Kommunikation war, bekamen wir zwei ausführliche und konkrete Antworten vom Bayerischen Rundfunk und dem Saarländischen Rundfunk: In Bayern, wo man bereits seit 1999 sechs Radioprogramme über DAB verbreitet, baue man seit März 2010 parallel dazu ein neues eigenes Sendernetz auf, um darüber künftig alle Hörfunkwellen digital zu verbreiten. Man teilte uns die Standorte und die Zahl der versorgten Einwohner mit und erklärte, dass die Ausstrahlung der Programme schrittweise auf den effizienteren Standard DAB+ umgestellt werde. Der Saarländische Rundfunk informierte uns, dass die Digital Radio-Verbreitung ohne Unterbrechung fortgesetzt und der geplante Termin für den Start des bundesweiten Multiplex dafür genutzt werde, das Angebot von Zusatzinformationen auszuweiten. Für die Zusammenarbeit mit den privaten Veranstaltern sei der SR von jeher offen gewesen. Im Saarland gibt es bereits seit Jahren einen gemischten Multiplex. Fazit: Großer Pluspunkt für die DAB+-Kommunikation des SR und BR! Doch bei allen anderen ARD-Anstalten bleiben mehr Fragen als Antworten. Damit der Neustart des digitalen terrestrischen Radios in Deutschland aber ein Erfolg wird, muss auch auf landesweiter Ebene die Kommunikation für Digital Radio angekurbelt werden.

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