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Bericht

Mehr Aufklärung bei digitalem Satelliten-Umstieg gefordert

Verbraucherschützer warnen vor unseriösen Verkaufsmaschen

Ein Jahr bleibt den Verbrauchern noch zum Umrüsten Quelle: klardigital.de 29.04.2011

Noch schauen 20 Prozent der Bundesbürger analoges Satellitenfernsehen. Doch genau in einem Jahr ist damit Schluss, dann wird auch der letzte Ausspielweg für analoges Fernsehen vom Satellitenbetreiber Astra abgeschaltet. Doch wie es scheint, gibt es bis dahin noch eine Menge an Informationsarbeit zu leisten. So bestätigt Michael Gundall von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V., dass „die Rundfunknutzer bislang von den maßgeblichen Akteuren – Rundfunkanbietern, Satelliten- und Kabelnetzbetreibern, Geräteherstellern und Handel – nicht ausreichend über die 2012 bevorstehende Abschaltung der analogen Satelliten-Rundfunkübertragung und die daraus resultierenden Folgen für betroffene Verbraucher informiert worden sind.“ Am 30. April 2011 – und damit genau 12 Monate vor dem Analog-Aus – startet nun die Aktionswoche „klardigital 2012“, eine Initiative der Landesmedienanstalten in Zusammenarbeit mit ARD, Mediengruppe RTL Deutschland, ProSiebenSat.1, VPRT und ZDF. So wird beispielsweise die ARD auch in den Dritten Programmen sowie in den Gemeinschaftsprogrammen mit dem ZDF vom 30. April bis 6. Mai 2011 verstärkt über den bevorstehenden Umstieg auf die ausschließlich digitale Übertragung der Satellitensignale informieren. Dafür sind redaktionelle Beiträge in Form zahlreicher Service- und Informationsangebote geplant, die Hilfe und Orientierung für die betroffenen Analogzuschauer bieten sollen. Zusätzlich setzt die ARD auf TV-Spots und Laufbänder, um möglichst viele betroffene Haushalte zu erreichen. Auch der Videotext mit seiner Tafel 198 soll dazu beitragen, dass die Bürger ihre Empfangssituation überprüfen können.

„Trotzdem kann das geschnürte Maßnahmenpaket in Form der Aktionswoche aus unserer Sicht nur ein dringend notwendiger Auftakt für eine längerfristig angelegte Aufklärung sein“, so Michael Gundall. „Denn die Vorgehensweise und Problemlösung für die installierte Satellitenanlage muss individuell mit Hilfe von Fachbetrieben erörtert und umgesetzt werden. Hierfür wird aller Voraussicht nach die geplante Aktionswoche nicht ausreichend sein. Das haben zumindest die Erfahrungen der seinerzeitigen DVB-T-Einführung gezeigt“, schätzt Gundall ein. Daher ist es aus der Sicht der Verbraucherorganisation unerlässlich, „auch nach dem Ende der Aktionswoche eine weitere kontinuierliche, transparente und sachlich objektive Information und Aufklärung insbesondere über das betroffene Medium zu fahren. Denn leider sehen wir schon jetzt hier und da die Wiederbelebung einer Verkaufsmasche, die wir bereits von der damaligen DVB-T-Einführung her kennen. So versuchen etwa einzelne Vertriebsmitarbeiter von Kabelnetzbetreibern, das Abschaltdatum zu nutzen, um analoge Kabelfernsehhaushalte zum Vertragsabschluss über digitales Kabelfernsehen zu bewegen. Gleichzeitig versuchen auch einzelne Händler, mit dem Thema mehr Umsatz zu generieren, indem sie im Verkaufsgespräch den Anschein erwecken, die größeren, werbefinanzierten Privatsender seien nach dem Abschalttermin auf dem Satellit nur noch verschlüsselt über HD+ empfangbar.“ Klare Forderung der Verbraucherschützer daher: „Die Abschaltung der analogen Rundfunkübertragung darf auf keinen Fall dazu missbraucht werden, Verbrauchern ungewollte Verträge oder unnötige Produkte unterzuschieben.“ Anderenfalls besteht die reale Gefahr, dass bei den Verbrauchern der Eindruck entsteht, es handele sich bei der Abschaltung nicht etwa um eine Maßnahme zur Erleichterung des Digital-Umstiegs, sondern um reine „Geldmacherei“.

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