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Interview

MDR will alle Radioprogramme ab 1. August im DABplus-Standard verbreiten

Bei MDR Klassik wird Übergangszeit geprüft

Johann Michael Möller, Hörfunkdirektor des Mitteldeutschen Rundfunks Quelle: MDR/Axel Berger 29.04.2011

Meinungsbarometer: Herr Möller, nach Aussage von ARD-Intendantin Monika Piel will die ARD bis Anfang 2013 die erste Phase des Netzausbaus für Digital Radio abschließen. Wie plant der MDR, den landesweiten Ausbau von Digital Radio anzugehen?

Johann Michael Möller: Der MDR arbeitet daran, parallel zum bundesweiten Neustart auch im Sendegebiet mit allen seinen Programmen im Digitalradio vertreten zu sein. Das bedeutet, wir wären dann mit den zentralen Hörfunkprogrammen MDR INFO, JUMP, MDR FIGARO, MDR SPUTNIK und MDR KLASSIK digital terrestrisch On Air. In den einzelnen mitteldeutschen Ländern wären das die jeweiligen MDR 1-Wellen: MDR 1 RADIO THÜRINGEN, MDR 1 RADIO SACHSEN und MDR 1 RADIO SACHSEN-ANHALT. Wir haben uns entschieden, vom Neustart an bei allen Wellen sofort auf den moderneren Standard des Digitalradios zu setzen, auf DABplus. Beim Programm MDR KLASSIK, das wir seit 2002 in DAB ausstrahlen, müssen wir abwägen, ob wir den bisherigen Hörern noch eine gewisse Zeit den Digitalradio-Empfang mit herkömmlichen DAB-Geräten ermöglichen oder ob wir die Gelegenheit des Neustarts nutzen und ebenfalls gleich auf DABplus umsteigen werden.

Frau Piel hatte in der Februar-Ausgabe des Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk den privaten Veranstaltern eine bundesweite Zusammenarbeit bei Digital Radio angeboten. Wie wird der MDR die Zusammenarbeit mit den Privaten in den drei mitteldeutschen Ländern vorantreiben?

„Erfolgreich, eng und vertrauensvoll fortsetzen“ wäre mir als Formulierung lieber. Denn der MDR verfolgt seit Jahren gemeinsam mit den Landesmedienanstalten in Mitteldeutschland und den privaten Hörfunkanbietern bei Digitalradio ein gemeinsames Ziel. Wir wollen, dass Radio auch in der digitalisierten Medienwelt eine gesicherte Zukunft hat, attraktiv bleibt, noch mehr Hörer als heute erreicht und wir in den jüngeren Zielgruppen weiterhin an Boden gewinnen.
Die Basis unserer Kooperation in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beim Digitalradio ist eine „Mitteldeutsche Vereinbarung“. Darin ist festgehalten, dass in der Phase des Neustarts und in den ersten Jahren die privaten Veranstalter und der MDR die Übertragungskapazitäten in den drei Ländern gemeinschaftlich nutzen werden. Während in Sachsen-Anhalt die Privaten mit insgesamt vier Programmen sowie der MDR mit sechs Programmen im gemeinsamen landesweiten Digitalradio-Multiplex den Sendebetrieb aufnehmen wollen, gibt es in Sachsen und Thüringen noch keinen privaten Veranstalter, der seinen Bedarf angemeldet hat. Uns würde es freuen, wenn sich das bis zum Neustart in wenigen Monaten noch ändern würde. Auch bei den Zusatzdiensten im Digitalradio gibt es erste Bemühungen zwischen Öffentlich-Rechtlichen und Privaten um eine Vereinheitlichung im Angebot.

Welche zusätzlichen Datendienste planen Sie als Mehrwert zu Ihren bestehenden Programmen einzuführen?

Für wichtig halte ich, dass sich die ARD auf ein „Minimalset“ an Zusatzdiensten im Digitalradio verständigt hat, um diesem Radio-Verbreitungsweg gegenüber UKW einen weiteren Anreiz zu verschaffen. Das Minimalset enthält Zusatzinformationen wie einen EPG (elektronischen Programmführer), die Anzeige und die Abrufmöglichkeit von Textinformationen zum laufenden Programm oder auch eine Slideshow auf dem Display eines Digitalradios. Der MDR hat sich vorgenommen, möglichst viele programmbegleitende Zusatzinformationen bereits zum Neustart anzubieten. Wir werden unser Angebot schrittweise ausbauen.

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