Dr. Alexander Jereczinsky, Projektleiter von MDR Klassik, sitzt gerade an seinem Redaktionsschreibtisch und bereitet das nächste Sonntagskonzert für MDR Klassik vor, das er auch selbst moderiert. „Jeden Sonntag bringen wir immer zwischen 11 und 13 Uhr Konzerte in voller Länge, erzählt der studierte Musikjournalist und Radiomanager, während er schon wieder überlegt, welchen Komponisten er diesmal in den Fokus nehmen könnte.
Vor 10 Jahren hat der, für neue Technologien aufgeschlossene Journalist, MDR Klassik das Programm mit aus der Taufe gehoben und seitdem den öffentlichrechtlichen Klassik-Kanal gegen alle Widerstände vorangetrieben. Stolz berichtet Jereczinsky, „dass wir im damaligen DAB-Standard sendend, das erste digitale Radioprogramm innerhalb des MDR waren“. Gerade in den Anfangsjahren hat Jereczinskys Klassikmannschaft vor allem in technischer Hinsicht viel getestet, beispielsweise, wie man einen EPG aufbaut.
Jetzt macht Jereczinsky erneut eine große Aufbruchstimmung innerhalb des Senders aus. Denn passend zum 10-jährigen Jubiläum von MDR Klassik am 7. Mai 2012 macht das Programm sich und seinen Hörern ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk. Dann wagt der Sender eine inhaltliche Neuausrichtung mit noch mehr Hörerbeteiligung, größerem Moderationsanteil und noch mehr klassischer Musik. „Damit können wir die Schätze unserer musikgeschichtlich reichen Region für unsere Hörer noch besser präsentieren“, so Jereczinsky, der um die vielen Perlen in den MDR-Archiven weiß. „Egal ob Konzertmitschnitte von Furtwängler, Konwitschny, Abendroth oder Aufnahmen mit unserem ehemaligen Chefdirigenten des heutigen MDR-Sinfonieorchesters, Herbert Kegel, wir haben einfach einen riesigen Archivschatz, den wir für die Hörer nur heben müssen.“
Extra dafür hat der Sender ein neues Programmschema entworfen. So werden in den Programmen „Das Konzert“ sowie „Aus dem Musikarchiv“ vor allem wertvolle Aufnahmen aus den radioeigenen Archiven versendet. Damit reagiert das Programm auf den Wunsch vieler Hörer nach mehr Konzerten mit den mitteldeutschen Orchestern. Genauso soll aber auch der neuen Musik gebührend Platz eingeräumt werden. „Schließlich haben wir gerade auf diesem Gebiet eine langjährige Tradition“, weiß der Radiojournalist. Noch mehr auf die großen Kompositionen der Musikgeschichte soll in der neuen Reihe „Das Werk“ fokussiert werden Hier erwarte den Hörer nicht, die so oft übliche Häppchenkultur, sondern komplette Werke in hervorragenden Einspielungen, verspricht Jereczinsky.
Besonders freut es Jereczinsky, dass sein MDR Klassik mit dem Programm-Relaunch am 7.Mai auch im neuen DAB+ Standard on air ist. „Denn nur so können wir alle Möglichkeiten der neuen Digitaltechnologie ausspielen.“ Egal ob vielfältige Informationen zur Musik oder über Interpreten bis hin zur Visualisierung von Plattencovern, fast alle Facetten des neuen Übertragungsstandards will MDR Klassik künftig nutzen und seinen Hörern anbieten.
Schon bald wolle man, so der technikaffine Radiomann Jereczinsky, sogar Sendungen im digitalen Mehrkanalton 5.1 über Digitalradio ausstrahlen. Bis es soweit ist, „testen wir aber schonmal, ob es uns gelingt, bei Opernübertragungen die kompletten Texte synchron zur Musik mit über die Displays der Digitalradio-Geräte versenden zu können“.