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Bericht

LTE-Gestörte: machtlos, hilflos, hoffnungslos?

Die Leidensgeschichte eines kleinen Amateurtheaters geht weiter

Neue Drahtlostechnik aus eigener Tasche bezahlt Quelle: Freilichtbühne Nettelstedt e.V. 30.09.2011

Die unendliche Geschichte um die LTE800-Problematik an der kleinen Amateurbühne in Nettelstedt geht in ihr nächstes Kapitel. Denn noch immer wartet das Naturtheater auf finanzielle Unterstützung durch den Bund (siehe IFA-Sonderausgabe). Beim Kampf David gegen Goliath hatte die Freiluftbühne nach massiven Störungen durch den Mobilfunkdienst LTE800 noch vor Beginn der Spielzeit auf eigene Kosten die Umrüstung der kompletten Funktechnik auf LTE-störungsfreie Technik gestemmt. Aufgrund der unerwarteten und zusätzlichen Investitionen „haben wir aber finanziell unser Ziel zur Bildung von Rücklagen bisher verfehlt“, so Jens Metje, Geschäftsführer der kleinen Naturbühne. „Zu verdanken haben wir das Bundes Mühlen, die mal wieder langsam mahlen“.

Immerhin hat nach Auskunft des Bundeswirtschaftsministers Rösler „der Haushaltsausschuss des Bundestages gebeten, die Billigkeitsrichtlinie daraufhin zu überprüfen, ob günstigere Rahmenbedingungen für nicht gewerbliche Nutzer von drahtlosen Produktionstechniken geschaffen werden können“. Vom Ergebnis der derzeit laufenden Prüfungen sollen nach Aussage des Ministers voraussichtlich insbesondere auch Theater, Kultureinrichtungen und Kirchen profitieren.

Diese Nachverhandlungen sollten eigentlich nach der Sommerpause abgeschlossen sein. Doch „wann das tatsächlich sein wird, ist wohl noch völlig offen“, gibt sich Metje keinen Illusionen hin. Fest steht nur, dass aus dem Sitzungskalender des Haushaltsauschusses noch kein Sitzungstermin mit einem entsprechenden Tagesordnungspunkt zu entnehmen ist.

Gemeldet hat sich bis dato bei Metjes Theaterleuten nur die Bundesnetzagentur. In einem Schreiben vom 11. August bestätigt die Behörde „dass die von Ihnen gemeldete Störung der Nutzung Ihrer Funkmikrofonanlage eine Folge der Etablierung des öffentlichen Mobilfunknetzes LTE800 ist“. „Und das“, so Metje, „nachdem wir bereits am 8. Juni die Störung gemeldet haben“. Vielmehr quittierte die Bundesnetzagentur im gleichen Schreiben, die zwischenzeitlich erfolgte Umrüstung in Nettelstedt auf LTE-störungsfreie Technik, mit einer Drohung: „Nach § 149 Abs. 1 Nr. 10 TKG handelt derjenige ordnungswidrig, der Frequenzen ohne eine gültige Frequenzzuteilung oder entgegen den Auflagen oder Nebenbestimmungen der Frequenzzuteilung nutzt“. Immerhin hat Metje jetzt mit Inge Howe eine Fürsprecherin auf Landesebene im Landtag von NRW gefunden. So will sich die Politikerin zusammen mit der Ministerin Ute Schäfer in Berlin für eine schnelle Lösung einsetzen.

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