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Kicker-Chef prophezeit Fanfrust

Wenn der Zuschauer nicht mehr durchblickt, wer was wann sendet

Jörg Jakob, Chefredaktion Leitung Gesamt kicker-sportmagazin Quelle: Kicker Jörg Jakob Chefredakteur kicker-sportmagazin 10.07.2017
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Die Bundesliga profitiert von der neuen TV-Rechtevergabe. Gerade die vielfältigere und kleinteiligere Rechtevergabe hat nach Einschätzung von Kicker-Chefredakteur, Jörg Jakob, zu einem nochmals verbesserten TV-Vertrag und dem Rekorderlös geführt. "Die neuen Verbreitungsmöglichkeiten über das lineare TV hinaus haben diese Entwicklung zusätzlich angetrieben und stehen auch in Zukunft für neue Möglichkeiten, Chancen und Einnahmequellen auf beiden Seiten, sowohl bei den Medienhäusern als auch bei DFL und DFB, also den Klubs." In der Vielfalt liege aber auch eine Gefahr: "Wenn der Fan nicht mehr durchblickt, wer was wann sendet, reagiert er verärgert."







Zur neuen Fußballsaison werden die Übertragungsrechte neu verteilt und neue Anbieter drängen auf den Markt. Darunter viele Angebote nicht nur im linearen TV sondern auch im Smart TV über Streaminganbieter und Apps wie Sky, DAZN und ran. Wie wird sich die Berichterstattung durch neue digitale Möglichkeiten verändern? Wird die Bundesliga ggf. davon profitieren?
Die Bundesliga hat davon zweifelsohne bereits profitiert. Denn gerade die vielfältigere und kleinteiligere Rechtevergabe hat ja zu dem nochmals verbesserten TV-Vertrag und dem Rekorderlös geführt. Die neuen Verbreitungsmöglichkeiten über das lineare TV hinaus haben diese Entwicklung zusätzlich angetrieben und stehen auch in Zukunft für neue Möglichkeiten, Chancen und Einnahmequellen auf beiden Seiten, sowohl bei den Medienhäusern als auch bei DFL und DFB, also den Klubs. Neben dem Topthema Bundesligarechte wird übersehen, dass auch die Live-Übertragungen  aus der 3.  Liga und den Regionalligen zunehmen. Mehr Fußball war nie, darin aber liegt auch eine Gefahr: Wenn der Fan unterm Strich im Jahr deutlich mehr bezahlen muss, um live am Bildschirm dabei sein zu können, oder nicht mehr durchblickt, wer was wann sendet, reagiert er verärgert. Das ist derzeit bereits festzustellen.

Die Champions League gibt es bald nur noch gegen Geld - schlecht für den Fan oder angemessen für ein Premium-Produkt?
Über die Angemessenheit des Preises bestimmen Angebot und Nachfrage. So gesehen hat die Champions League  eine natürliche Entwicklung genommen.  Verliert sie allerdings an Attraktivität, weil sie auf Dauer als langweilig empfunden wird, sinken auch die Einschaltquoten. Ob die Verknappung im Free-TV Begehrlichkeiten weckt und die Fans in Deutschland in Scharen in Sportsbars und Pubs strömen, wird sich noch herausstellen. Meine Vermutung: TSG Hoffenheim gegen Bate Baryssau macht den Wirt nicht reich.

Wie bewerten Sie das Aus der Öffentlich-Rechtlichen ab 2018/19 in der Champions League?
Gibt es ein Recht auf Rechte? Ich meine nein, zumal öffentlich-rechtliche Anstalten eine besondere Verantwortung im Umgang mit Gebühren haben. Dass internationaler Profisport, der auch ein riesiger Unterhaltungsbetrieb ist, vor allem auch im Privat- und Pay-TV ausgestrahlt wird, ist in anderen Ländern und auf anderen Kontinenten längst üblich.

Welche weiteren Trends sehen Sie im Sport-Entertainment der Zukunft? Welche neuen digitalen Bewegtbildformate wird der Kicker ggf. anstoßen
Die Bedeutung mobiler Endgeräte, und alles, was damit zusammenhängt, wird noch weiter zunehmen. Was einer geringeren Bedeutung des linearen TV gleichkommt. Das ist eine Chance für Zielgruppen-nahe Medienhäuser und starke Marken wie den kicker.

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