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Bericht

Handy-TV - was planen die Länder?

Medienanstalten setzen auf unterschiedliche Technologien und Zeitpläne

LfK-Präsident Thomas Langheinrich Quelle: ALM Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 28.10.2005

Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) hat sich Ende August für länderübergreifende Erprobungsprojekte im DMB- und DVB-H-Standard ausgesprochen und den Landesmedienanstalten empfohlen, in den Ländern entsprechende Schritte einzuleiten. Die Projekte sollen in erster Linie Erkenntnisse über die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit der mobilen TVDienste liefern. Dabei legt die DLM Wert darauf, vorerst keiner der beiden Technologien den Vorzug zu geben: “Der Wettbewerb der Systeme und der Anbieter ist den Landesmedienanstalten ein wichtiges Anliegen”, betont der DLM-Vorsitzende Wolfgang Thaenert.

Möglichst zur Fußball-WM im nächsten Jahr sollen die Übertragungskapazitäten zur Verfügung stehen. Bis zum 30. November wollen die Länder entsprechende Projekte ausschreiben.

Dabei ist der Stand der Dinge in den einzelnen Bundesländern recht unterschiedlich. In Baden-Württemberg hat die Landesanstalt für Kommunikation den Entschluss der DLM bereits umgesetzt und eine länderübergreifende Ausschreibung für DMB-Kapazitäten gestartet. Bis zum 30. Dezember wird ein “Plattformbetreiber” gesucht, der zusammen mit Mobilfunkunternehmen etwa drei bis vier handytaugliche Fernsehformate anbietet. “Wir haben als erste Anstalt einen konkreten Rahmen erarbeitet, der Investoren einen Weg bieten kann, Handy-TV auf den Markt zu bringen”, so LfK-Präsident Thomas Langheinrich. “Wir sind gespannt, ob sich Unternehmen in diesem Zukunftsfeld positionieren wollen.” Die LfK hat auch für ein DVB-H-Projekt in Baden-Württemberg bereits erste Schritte eingeleitet.

Auch Rheinland-Pfalz und Hessen haben beschlossen, noch in diesem Monat DMBKapazitäten auszuschreiben. In Hessen hat man damit bereits erste Erfahrungen gesammelt. “Seit etwa vier Wochen betreibt die Firma Samsung in Hessen einen DMB-Testsender, um neuentwickelte Empfangsgeräte unter realen Bedingungen zu testen“, sagte Rainer Rabe von der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk.

Die bayerische Landesmedienanstalt plant schon seit März dieses Jahres ein DMBPilotprojekt, das im Frühjahr 2006 starten soll. Im Vordergrund des auf zwei Jahre angelegten Projektes soll dabei nicht die Technologie, sondern die Erprobung neuer Inhalte stehen.

DMB-Technologie wird auch in Sachsen-Anhalt nicht in Frage gestellt. Seit dem vergangenen Jahr läuft ein Feldversuch, in dem DMB für lokale Fernsehsender getestet wird; im kommenden Jahr könnte er zu einem Pilotprojekt erweitert werden. Das sächsische Nachbarland will sich dann weiteren Projekten anschließen. “Für uns ist die DMB-Technologie ganz klar praktikabler als DVB-H, weil man mit DMB-Geräten auch DAB-Hörfunk empfangen kann”, so Michael Richter, Leiter des Projektbüros Digitaler Rundfunk in Halle.

Im Norden ist man anderer Meinung. Die fünf norddeutschen Landesmedienanstalten wollen bis 2007 die Rahmenbedingungen für einen DVB-H-Regelbetrieb schaffen. Da DMB eine geringere Bandbreite als DVB-H hat, lassen sich weniger Programme und systembedingt keine IP-basierten Inhalte verbreiten, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier.

Berlin-Brandenburg ist ebenfalls DVB-H zugetan; ein Pilotprojekt läuft bereits seit anderthalb Jahren. Aber auch zwei Fernsehprogramme im DMB-Standard werden seit der diesjährigen IFA im Testbetrieb ausgestrahlt.

Für den Frühsommer 2006 hat das Saarland ein DMB-Testprojekt angekündigt. Die Medienanstalt in Nordrhein-Westfalen wartet derweil noch auf die Zuweisung entsprechender Kapazitäten, und auch in Thüringen verfolgt man derzeit noch keine konkreten Pläne in Bezug auf das Handy-Fernsehen.

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