Menue-Button
← FACHDEBATTE Interview

Gretchenfrage Datenschutz beim E-Tourismus

Warum der Verbraucher zwischen maximaler Information oder maximaler Sicherheit abwägen muss

Andreas Braun, Geschäftsführer Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg Quelle: Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg Andreas Braun Geschäftsführer Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg 11.09.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

"Während der Reise selbst ist für viele das Smartphone unverzichtbar geworden. Da unterscheidet sich der Urlaub nicht vom Alltag". Das sagt Andreas Braun, Geschäftsführer Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg. "Beim Thema Datenschutz liegt die Hauptverantwortung bei jedem einzelnen Nutzer selbst." Wer seinen Standort nicht freigeben möchte, könne dies in den Sicherheitseinstellungen entsprechend angeben. Dann ließen sich viele Dienste allerdings nur eingeschränkt nutzen. "Hier muss ich als Nutzer abwägen, ob ich maximale Information oder maximale Sicherheit wünsche."







Das Smartphone wird immer mehr zum Reisebegleiter Nummer 1. Die Anwendungen reichen heute von Navigation, Insidertipps oder Beschreibungen touristischer Highlights.  Was machen Smartphones und touristische Apps so attraktiv?
Schon lange vor der eigentlichen Reise spielt das Smartphone heute eine ganz entscheidende Rolle bei der Inspiration für ein Urlaubsziel. Bilder in sozialen Medien wecken Sehnsucht nach schönen Orten und Landschaften - und lassen uns von glücklichen Urlaubstagen träumen. Während der Reise selbst ist für viele das Smartphone unverzichtbar geworden. Da unterscheidet sich der Urlaub nicht vom Alltag. Über das Handy bekommt man nicht nur jede erdenkliche Information zum Urlaubsort. Alles, was man erlebt, lässt sich auch gleich in Echtzeit mit den Freunden zuhause teilen.

Hat damit der klassische Reiseführer ausgedient und stirbt er über kurz oder lang aus? Oder haben die digitalen Dienste auch Grenzen in Bezug auf die Nutzungsvielfalt?
Der Reiseführer auf Papier stirbt noch lange nicht aus, ganz im Gegenteil. Bei aller Verfügbarkeit von digitalen Informationen bleiben gedruckte Reiseführer weiterhin Bestseller. Offenbar legen viele Menschen gerade im Urlaub Wert auf kompakte und ständig greifbare Informationen auf Papier. Die funktionieren auch dort, wo kein mobiles Internet verfügbar ist. Und schließlich geht es hier nicht um eine Frage des Entweder-oder. Die meisten Urlauber nutzen beides: gedruckte Informationen im Reiseführer und mobile Anwendungen im Smartphone.

Wie können Verbraucher seriöse und gutrecherchierte Tourismus-Apps von unseriösen Angeboten unterscheiden? Welche Angebote sind nach Ihrer Einschätzung attraktiv und empfehlenswert?
Natürlich gibt es hier in Sachen Qualität eine große Bandbreite. Bei den kostenpflichtigen Apps und Anwendungen lohnt es sich zu prüfen, ob der Anbieter in diesem Bereich etabliert ist. Dann stimmt in der Regel auch die Qualität. Immer mehr touristische Destinationen bieten übrigens auch eigene und meist kostenfreie Apps an, mit denen sie ihre Gäste informieren. Hier können Nutzer davon ausgehen, dass die Informationen ständig aktualisiert werden. Wir bieten in Baden-Württemberg zum Beispiel eine kostenlose Touren-App an, über die man Rad- oder Wanderrouten im ganzen Land findet – und natürlich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Wegesrand bei uns im Süden.

Wie steht es um den Datenschutz, wenn die meisten Apps den genauen Standort des Nutzers erfragen? Wie können sich Verbraucher schützen, damit sie im Urlaub nicht zu viel von sich preisgeben?
Beim Thema Datenschutz liegt die Hauptverantwortung bei jedem einzelnen Nutzer selbst. Schließlich ist das Bedürfnis nach digitalem Schutz individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Wer seinen Standort nicht freigeben möchte, kann dies in den Sicherheitseinstellungen entsprechend angeben. Dann lassen sich viele Dienste allerdings nur eingeschränkt nutzen. Hier muss ich als Nutzer abwägen, ob ich maximale Information oder maximale Sicherheit wünsche. Oder ob ich im Zweifelsfall dann doch auf den guten alten Reiseführer zurückgreife.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Jürgen Schmude
Forscher
Ludwig-Maximilians-Universität München

Prof. Dr. Jürgen Schmude, Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Tourismus | Apps

Mentale Grenzen für Smartphone-Nutzung

Tourismusexperte über den Gebrauch digitaler ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Jürgen Schmude
Forscher
Ludwig-Maximilians-Universität München

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Jens Huwald
Geschäftsführer
BAYERN TOURISMUS

Jens Huwald, Geschäftsführer BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH
Tourismus | Apps

Wird das Smartphone zum Reisebüro-Killer?

69 Prozent aller Millenials nutzen Handys zur ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Jens Huwald
Geschäftsführer
BAYERN TOURISMUS

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Harald Pechlaner
Wissenschaftler
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Prof. Dr. Harald Pechlaner, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Tourismus | Apps

Das Smartphone macht Reisen spontaner

Wo die Vorteile von digitalen Guides liegen - ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Harald Pechlaner
Wissenschaftler
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

ZUR FACHDEBATTE

■■■ DIESE FACHDEBATTEN KÖNNTEN SIE AUCH INTERESSIEREN

Uwe Rempe

INITIATOR
Uwe Rempe
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info

Dipl.- Journ. Thomas Barthel

INITIATOR
Dipl.- Journ. Thomas Barthel
Founder & Herausgeber
Meinungsbarometer.info

Simone Ulrich

INITIATORIN
Simone Ulrich
Freie Journalistin
Meinungsbarometer.info

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.