Die Initiative Marketing Digital Radio (IMDR) präsentiert auf ihrem diesjährigen IFA-Stand in Halle 5.2 den so genannten “Future Room”- ein Gemeinschaftsprojekt von Bayern Digital Radio und Digital Radio Mitteldeutschland. Dort sollen insbesondere den Besuchern aus Rundfunk und Politik die Digitaltechniken der Zukunft erklärt und näher gebracht werden.
“Wir wollen auf dem Digital Radio-Messestand ganz klar zwischen Gegenwart und Zukunft trennen”, erklärt Michael Richter, Projektleiter und Geschäftsstellenleiter des Vereins Digital Radio Mitteldeutschland.
Unter anderem wird das Thema Digital Multimedia Broadcasting (DMB), ein Hauptthema des IMDR-Standes, im Future Room neu aufgenommen. DMB ist eine Weiterentwicklung von DAB, welche die Übertragung von Audio- und Videoinhalten auf mobile Endgeräte wie Handys ermöglicht. Diese Technologie wird zurzeit besonders im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft diskutiert. Im Future Room wird das so genannte Tagging präsentiert, ein Verfahren, mit welchem einzelne DMB-Dienste gezielt aufgenommen werden können. Daneben wird auch der Electronic Program Guide(EPG) vorgestellt, der neue Standard für eine elektronische Programmzeitung im Digital Radio. EPG liefert detaillierte Beschreibungen einzelner Radiosendungen und bietet außerdem die Möglichkeit, diese gezielt aufzunehmen. Im Bereich Datendienste liegt die Zukunft bei TPEG. TPEG steht für Transport Protocol Experts Group und ist ein offener internationaler Standard zum Aussenden von sprachunabhängigen Verkehrs- und Reiseinformationen, der auf den Erfahrungen von RDS-TMC aufbaut.
Eine weitere Neuheit, die man im Future Room erleben kann, ist DAB-Surround, ein Verfahren, welches den Multikanal-5.1- Surround Sound im Digital Radio ermöglicht.
Johannes Trottberger, Projektleiter und Geschäftsführer von Bayern Digital Radio, sieht in DAB Surround eine große Chance für Radio insgesamt: “Ich bin mir sicher, dass DAB Surround den Mehrwert bietet, den die Gattung Radio zukünftig braucht, um sich langfristig erfolgreich am Markt zu behaupten.”
Im Future Room wird auch eine Neuheit aus Mitteldeutschland vorgestellt: “Wir haben als Verein Digital Radio Mitteldeutschland zusammen mit der Medienanstalt Sachsen-Anhalt und einem halleschen Software-Unternehmen das so genannte VXG-5-Verfahren entwickelt”, so Michael Richter. “Mit Hilfe dieser Live-Streaming- Technologie können lokale Fernsehveranstalter ihr Fernsehbild vom Studio bis zur Kabelkopfstation übertragen. Dazu wird eine vorhandene lokale Digital Radio-Kapazität genutzt. Mit diesem Verfahren haben wir eine wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeit für lokale Programmveranstalter geschaffen, ihr Programm in die Kabelnetze einzuspielen. Bisher ist die Übertragung in die Kabelnetze nur mit teuren Leitungskosten oder über Satellit möglich.”