Die Fußballweltmeisterschaft hat dem Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk einen großen Reichweitenzuwachs bei den Medien beschert. Das gemeinsam mit MP3-Erfinder Prof. Brandenburg erstellte Ranking der schnellsten Übertragungstechnologien für Radio und Fernsehen hatte ein großes Medienecho zur Folge. Ob TV, Radio, Zeitung oder Internet – deutschlandweit haben die Redaktionen das Thema vielfach aufgegriffen. Berichtet wurde nicht nur in Fachmagazinen und Spezialforen sondern auch in publizistischen Leitmedien, wie dem Stern, der FAZ, der Welt, dem Tagesspiegel oder der Wirtschaftswoche.
Sehr zufrieden mit der Resonanz ist die Mitherausgeberin des Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk Nikola Marquardt: „Das Ergebnis hat uns bestätigt, dass der Fachinformationsdienst im 10. Jahr seines Bestehens eine große Bedeutung auch bei den Medien hat. Allerdings hat uns das Ergebnis nicht wirklich überrascht, gerade zu großen Medienereignissen, die über einen langen Zeitraum gehen, suchen Redaktionen gern nach Themen, die im Zusammenhang mit diesem Ereignis stehen. Da muss man einfach nur das richtige Thema zum richtigen Zeitpunkt setzen“, so Marquardt.
Karlheinz Brandenburg von der TU Ilmenau und Direktor des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie, der zusammen mit dem Fachinformationsdienst das Ranking erstellt hat, freut sich ebenso über die mediale Präsenz von rundfunktechnischen Themen, die sonst eher nicht im Fokus der allgemeinen Öffentlichkeit stehen. Dennoch mache das Ergebnis und auch die Reaktionen der Medien auf ein Problem aufmerksam, das immer im Blickfeld der Medientechnologie sein sollte. „Nämlich der Frage“, so Brandenburg, „wie die Kompromisse der verschiedenen technischen Parameter gewählt werden müssen, so dass Latenzen nicht das Erlebnis der Zuschauer beeinträchtigen.“
Im Vorfeld der Fußball-WM hatte das Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk zusammen mit Karlheinz Brandenburg ein Ranking der schnellsten Übertragungstechnologien aufgestellt. Im Ergebnis war das UKW-Radio das System mit der geringsten Zeitverzögerung bei Live-Übertragungen und damit auch schneller als das neue Digitalradio DAB+. Aufgrund des systembedingten Modulationsverfahrens „COFDM“ ist der Nachfolgestandard DAB+ langsamer in der Signalaussendung als das analoge Pendant.
Bei den Fernsehübertragungen konnte sich das digitale Satellitenfernsehen DVB-S nahezu gleichauf mit dem digitalen Kabel (DVB-C) gegen das terrestrische Antennenfernsehen (DVB-T) durchsetzen. Mit Abstand auf die letzten Plätze der Rangliste kamen die Internet Streamingdienste. Sowohl beim Streaming von Bewegtbildern als auch bei reinen Tonformaten sorgte die Pufferung des Signales grundsätzlich für einen Rückstand von mehreren Sekunden und damit zur größten Gesamtverzögerung aller untersuchten Systeme.