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Führerschein mit 16 auf dem Land?

Junge-Union-Chef Zimiak will die Mobilität auf dem Land revolutionieren

Paul Ziemiak, Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschland Quelle: JUNGE UNION DEUTSCHLANDS/Laurence Chaperon Paul Ziemiak Bundesvorsitzender Junge Union Deutschland 30.03.2017
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Paul Ziemiak, der Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschland, fordert einen Schub bei der digitalen Mobilität  auf dem Land. "Wir brauchen neue Ideen, wie das auch anders geht als mit dem klassischen Linienbus, der leer durch die Gegend fährt." Zu Ziemiaks Ideenkatalog gehört unter anderem der Führerschein mit 16, oder beispielsweise ein komplett nachfrageorientiertes Angebot ohne Fahrplan. "Dass künftig der Computer nicht nur die optimale ÖPNV-Verbindung errechnet, sondern auch Fahrzeuge für die fehlenden Streckenabschnitte bereitstellt, könnte auch auf dem Land funktionieren".







Sie fordern den Führerschein mit 16 auf dem Land. Ist es so schlecht um die ländliche Mobilität bestellt?
Nicht überall. Es gibt aber Gegenden in Deutschland, in denen Betriebe keine Auszubildenden mehr finden, weil sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar sind. Darum sollten wir eine Grundlage dafür schaffen, dass in diesen Fällen schon mit 16 die Fahrt zur Ausbildungsstätte möglich ist.

Wie bewerten Sie grundsätzlich Stand und Perspektiven für die Mobilität im ländlichen Raum, gerade im Hinblick auf viele wegfallende ÖPNV-Angebote?
Nach wie vor haben wir in vielen Teilen Deutschlands mit sinkenden Einwohnerzahlen in den Dörfern zu kämpfen. Da ist es für die öffentlichen Aufgabenträger oft schwierig, ein regelmäßiges ÖPNV-Angebot aufrecht zu erhalten, ohne das Verhältnis von Aufwand und Ertrag aus dem Blick zu verlieren. Wir brauchen darum neue Ideen, wie das auch anders geht als mit dem klassischen Linienbus, der leer durch die Gegend fährt.

Wie könnten neue Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum aussehen, damit ländliche Regionen nicht gegenüber den Städten abgehängt werden?
Einige Verkehrsverbünde testen bereits, dass Pendler im Individualverkehr sich bei ihnen mit festen Strecken und Zeiten registrieren können und dann wie ein öffentliches Verkehrsmittel Fahrgäste mitnehmen. Für Ortschaften, die nur wenige Male am Tag vom Bus angefahren werden, ist das eine gute Idee!

Welche Möglichkeiten bieten integrierte Mobilitätskonzepte auf dem Land? Welchen Chancen bietet ggf. der autonome on demand-Verkehr oder hilft nur der klassische Individualverkehr?
Wo bisher Anrufsammeltaxis, die zwar nach Fahrplan, aber nur bei Voranmeldung fahren, die Lücken im Linienbusnetz abdecken, wäre es spannend, auch ein komplett nachfrageorientiertes Angebot ohne Fahrplan zu testen. Dass künftig der Computer nicht nur die optimale ÖPNV-Verbindung errechnet, sondern auch Fahrzeuge für die fehlenden Streckenabschnitte bereitstellt, könnte auch auf dem Land funktionieren.

Wie sieht Ihre persönliche Zukunftsvision von der Mobilität im ländlichen Raum aus und was gehört alles dazu?
Für mich besteht die Zukunft der Mobilität im ländlichen Raum in einer gegenseitigen Ergänzung der verschiedenen Verkehrsformen. Dazu gehört etwa auch ein gutes Radwegenetz, damit man sicher in den nächsten Ort gelangen kann – und sei es, um von dort mit Bus oder Bahn weiterzufahren. Dazu gehören kreative Ideen wie die oben genannten, wie wir ÖPNV kostengünstig und trotzdem verlässlich anbieten können. Und dazu gehört eben auch, dass wir sicherstellen, dass die, die auf ein Auto angewiesen sind, auch die Möglichkeit bekommen, schon vor dem 18. Geburtstag damit unterwegs zu sein.

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