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Bericht

Flatrate-Drosselung: Fluch oder Segen für die Radioveranstalter?

Programmveranstalter befürchten Einschränkungen beim Radio-Streaming

detektor.fm kann die Pläne und Argumente der Telekom nicht nachvollziehen Quelle: detector.fm/BEBE Medien GmbH 31.05.2013

Mit Entrüstung reagiert die deutsche Radiolandschaft auf die Pläne der Telekom, die Bandbreiten ihrer Internetanschlüsse künftig drosseln zu wollen. Für den Geschäftsführer des Privatradios sunshine live, Ulrich Hürter aus Mannheim wäre eine Beschränkung der Flatrates extrem schädlich für das Medium Radio. Wie Hürter dem Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk weiter sagte, hätte die Umsetzung der Telekom-Pläne auch weitreichende Auswirkungen auf sein junges Programm, da sehr viele Hörer über das Internetangebot des Senders generiert würden.

Noch drastischer bewertet das Internetradio detektor.fm das Vorhaben des mächtigen Telekommunikationsunternehmens. Nach Ansicht von Marcus Engert, dem Redaktionsleiter des Senders, „belügt“ die Telekom ihre Verbraucher. „Denn mitnichten sind die Netze voll und auch der Datentransport ist heute billiger denn je.“ Vielmehr seien übersteigertes Gewinnstreben und strategische Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre Gründe für die geplante Datendrosselung, so Engert im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk. Eine direkte Gefährdung der Radioangebote im Netz sieht der Radiomacher von detektor.fm dennoch nicht. Dafür sind nach Einschätzung Engerts die Datenmengen für Audiostreams viel zu gering und selbst mit einer reduzierten Geschwindigkeit noch komfortabel zu empfangen.

Auch der öffentlich-rechtliche Bayerische Rundfunk – dessen neues Jugendprogramm Puls, wie auch alle anderen Hörfunkwellen, via Livestream zu empfangen sind – geht davon aus, dass sich die Drosselung der Flatrates noch nicht flächendeckend auswirken wird. Trotzdem kann es nach Aussagen einer Sprecherin des BR unter Umständen zu Engpässen beim Streaming kommen. Umso wichtiger ist nach Einschätzung des Senders eine terrestrische Verbreitung der Radioangebote, um eine stabile Empfangssituation zu gewährleisten. Gerade im Hinblick auf große Radio-Veranstaltungen, auf denen es immer wieder zu Streaming-Engpässen kommen kann, ist die Terrestrik alternativlos. Unverzichtbar ist nach Einschätzung des BR das digital-terrestrische Radionetz auch in Bezug auf die hohe Übertragungsqualität und die flächendeckende Verfügbarkeit der Radioprogramme, gerade auch im mobilen Einsatz.

Unabhängig von den Plänen der Telekom bewertet sunshine live sein aktuelles und künftiges Digitalradio-Engagement. „Bereits heute“, so der Geschäftsführer des Programms Ulrich Hürter, „ist bei der digitalen Terrestrik der Point of no Return erreicht“. Als Beleg führt Hürter seine mobilen Hörer an, von denen bereits mehr als 15 % sunshine live über DAB+ empfangen.

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