Menue-Button
Bericht

Europa auf dem Weg zu einheitlichen Standards für Digital Radio

WorldDMB Forum sieht auch für Deutschland positive Zukunft

Quentin Howard, Präsident des WorldDMB Forum Quelle: WorldDMB Forum 17.04.2009

 

 

Ziel europaweiter Verbände wie EBU, Digital Europe und World DMB Forum ist es, Entwicklungen im Radio- und Fernsehbereich voranzutreiben und zu standardisieren. So ist es den 75 Mitgliedern der EBU gelungen, einheitliche Standards für digitale Radioempfänger festzulegen und sich auf einen Standard für digitales, multimediales Radio zu einigen (DMB). Während Europa sprichwörtlich zum Überholen ansetzt, scheint in Deutschland der föderale Motor aber zu stottern.

Kelly Griffiths, Projektleiterin beim World DMB Forum, bilanziert rückblickend, dass in Deutschland mehrere Gründe die Umsetzung der bereits vor zehn Jahren formulierten Digitalradio-Strategie verzögert hätten. „Kritisch war vor allem das Fehlen eines leistungsstarken nationalen Sendernetzes und das Fehlen von ausreichenden Frequenzressourcen für große öffentlich-rechtliche und kleine private Rundfunkanbieter.“ Trotz des hohen Engagements von Rundfunkanstalten in einigen Bundesländern, vor allem in Bayern, hätte der Mangel an kostengünstigen DAB-Empfängern für einen Massenmarkt kontraproduktiv gewirkt, meint Griffiths. „Durch das Fehlen von neuen, ausschließlich digital verbreiteten Programmen und einer einheitlichen Einführungsstrategie in allen Bundesländern, gab es für die Hörer nur wenig Anreize, auf die Digitalradio-Technik umzusteigen.“

Die Zukunft von Digital Radio in Deutschland sieht Griffiths dennoch sehr positiv: „Die Hörer werden aus einem reichhaltigen Angebot von 30 bis 40 nationalen, regionalen und lokalen Rundfunkprogrammen in hoher Qualität mit zusätzlichen multimedialen Elementen wie Slideshow und anderen Datendiensten wählen können.“ Das Übertragungssystem sei auch in der Lage, zusätzliche Videodienste über DMB zu übertragen, wann immer dies in der Zukunft gewünscht werden sollte. „Private Rundfunkunternehmen haben heute erstmals die Gelegenheit, neue nationale Radiomarken zu starten“, so Griffiths. Mit heute verfügbaren Digitalradio-Geräten zu einem Preis von weniger als 25 Euro seien die Aussichten für digitales Radio so gut wie noch nie zuvor.

Als nächste Schritte im Hinblick auf einen einheitlichen europäischen Digitalradio-Markt kündigt die Projektleiterin an: „WorldDMB arbeitet mit Digital Europe und der EBU zusammen, um die Empfängerprofile im Detail den Rundfunkunternehmen, der Industrie und den Regulierungsinstitutionen zu erläutern.“ Das schließe wichtige Partner wie die Autoindustrie ein, die wohl am meisten von einem europaweiten Digitalradio-Standard profitieren werde. „Mit dem digitalen Hörfunk wurde die Möglichkeit geschaffen, lokale und regionale Verkehrsmeldungen live zu übertragen und Navigationsdaten aktuell in das Auto zu bringen. Dieser Dienst wird von der Spitze Norwegens bis zum Fuß von Italien möglich sein“, erläutert Howard.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ DIESE FACHDEBATTEN KÖNNTEN SIE AUCH INTERESSIEREN

Uwe Rempe

INITIATOR
Uwe Rempe
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info

Dipl.- Journ. Thomas Barthel

INITIATOR
Dipl.- Journ. Thomas Barthel
Founder & Herausgeber
Meinungsbarometer.info

Simone Ulrich

INITIATORIN
Simone Ulrich
Freie Journalistin
Meinungsbarometer.info

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.