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Bericht

Erstmals einheitlicher Mess-Standard für Webradios

Unterschiedliche Reaktionen in der Radiobranche

Quelle: © Coloures-Pic - Fotolia.com Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 29.04.2014

Mit positiver Resonanz haben die privaten Radioveranstalter auf die erstmals erhobenen Zahlen zur Webradionutzung in Deutschland reagiert. Mit der ma 2014 IP der Arbeitsgemeinschaft Media Analyse (agma) liegt nun erstmals ein einheitlicher Mess-Standard für Webradios vor. Für Mike Bröhl Geschäftsführer der Funkhaus Halle GmbH & Co. KG, die unter anderem die Radioprogramme 89.0 RTL und Radio Brocken veranstaltet, ist die Erfassung der Webstreams ein richtiger Schritt und die logische Entwicklung in Anbetracht der sich ändernden Nutzungsbedingungen beim Radiohören. Zwar sei natürlich UKW auch weiterhin unumstrittener Distributionsweg Nummer 1, „trotzdem verzeichnen unsere beiden Programme Radio Brocken und 89.0 RTL rasant steigende Nutzerzahlen im Bereich Streaming, egal ob über unsere Senderapps, den Livestream über die Homepages oder auch über Aggregatoren“, so Bröhl. Um die Webradio-Kontakte künftig aber auch monetarisieren zu können, brauche es nach Einschätzung Bröhls im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk  künftig aber auch eine Erfassung soziodemografischer Angaben. Nur dann könne eine sinnvolle und konvergente „Währung“ für Radiomacher installiert werden.

Für Mario A. Liese, Geschäftsführer und Programmdirektor radio SAW, zeigen sich bereits jetzt schon erste positive Effekte aus der Webradio-Messung. So steigen seitdem die Erlöse aus der Webradiovermarktung stetig. Konkret habe sich nach Aussagen Lieses das Interesse für Pre-Roll-Spots oder Instream-Werbung noch einmal deutlich seit der Reichweitenerhebung gesteigert. Mit mehr als 1,2 Millionen Zugriffen gehörte die SAW-Musikwelt – in der die User neben dem radio SAW-Livestream zwischen neun weiteren Webchannels wählen können – zu den Top Ten der untersuchten Internetangebote.

Skeptisch in Bezug auf die neuen Zahlen zur Webradio-Nutzung zeigte sich dagegen Niels N. von Haken, Geschäftsführer der MDR-Werbung GmbH. Wie von Haken dem Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk sagte, habe die Erhebung keinerlei Auswirkungen auf sein Geschäft. Zudem können nach von Hakens Ansicht auch mit den neuen Zahlen künftig keine höheren Werbeerlöse generiert werden.

Die ma 2014 IP Audio I bietet der werbungtreibenden Wirtschaft, Agenturen und Anbietern erstmals verlässliche und vergleichbare Leistungswerte für 25 Webradio-Publisher mit insgesamt 153 Channels und 50 Angeboten mit Audiowerbeformen. Mit 9 Millionen Abrufen pro Monat ist 1Live der meistgehörte deutsche Radiosender im Internet. Veröffentlicht werden die Anzahl der Sessions und ihre durchschnittliche Dauer. Die ma 2014 IP Audio I zeigt zunächst nur Anzahl und Dauer der Sessions, in Zukunft sollen aber auch soziodemografische Angaben zu den Hörern integriert werden. Bereits jetzt arbeitet die agma nach Aussage der Prokuristin des Unternehmens, Christiane Korch, im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk mit Hochdruck daran, im kommenden Jahr personenbezogene Webradio-Reichweiten, die der Markt für seine Zielgruppenplanungen benötigt, anbieten zu können.

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