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Entertainment im Hotelzimmer als neuer Trend

Wie neue Technologien als Verkaufs- und Gästebindungstool funktionieren

Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA) Quelle: IHA Markus Luthe Hauptgeschäftsführer Hotelverband Deutschland (IHA) 30.06.2017
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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"Die neuen digitalen Kommunikationskanäle helfen, Hotel und Gast noch näher zusammenzubringen, den Aufenthalt der Gäste noch angenehmer weil individueller zu gestalten und letztlich den Umsatz zu fördern." Das sagt Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA). Der IHA ist der Branchenverband der Hotellerie in Deutschland. Er zählt rund 1.400 Mitglieder aus Reihen der Individual-, Ketten- und Kooperationshotellerie. 







Hotels werden immer mehr zu Wohlfühloasen. Neben Freizeit-, Wellness- und Genussangeboten wird auch das Thema Entertainment im Hotelzimmer immer wichtiger. Welche Angebote sollten Hotels für die Gäste bereithalten?
Ohne geht es nicht mehr: Smartphones, Tablets, persönliche Apps sind für viele Menschen unverzichtbar geworden. Auch Gäste im Hotel wollen auf zeitgemäße Technik zugreifen. Nachdem dies bei der Zimmerbuchung selbstverständlich geworden ist, erwarten die Gäste auch in ihrem temporären Zuhause digitale Lösungen, die einfach und komfortabel nutzbar sind wie Mobile-Check-in, Apps oder maßgeschneiderte Informations- und Unterhaltungsangebote. Damit sich die Gäste rundum wohl fühlen, kommt es heute neben herzlicher Gastfreundschaft und guten Produkten auch auf moderne Kommunikation und aktuelles Entertainment an.

Wie wichtig sind nach Ihrer Einschätzung Hotel-TV- oder Hotel-Radio- Lösungen? Spielen Sie bei der DEHOGA-Klassifizierung eine Rolle?
Viele Hotels haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten weit mehr als den obligatorischen Hotelfernseher, der bereits für ein Ein-Sterne-Haus zur Mindestausstattung gehört. Technische Innovationen eröffnen neue Möglichkeiten, die zum Haus und seinen Gästen passen. Ganz vorne dabei Tablets, die die Hotels ihren Gästen zur Verfügung stellen. Neben einer großen Auswahl an nationalen und internationalen Zeitungen und einem Portfolio an Radiosendern kann der Gast hier zwischen Musikrichtungen, Spielen oder Video-on-Demand wählen. Zudem lassen sich auf einem einzigen Tablet die klassische Gästemappe mit Room-Service-Menü, Wellnessbroschüre oder Feedback-Fragebogen, das TV Programm und die Bibel vereinen. Das spart nicht nur Kosten für die Zimmerausstattung, sondern erreicht den Gast dort, wo das Hotel sonst selten mit ihm kommuniziert: auf dem Zimmer. Über die Verknüpfung mit dem Hotel Property Management System lassen sich die maßgeschneiderten Angebote noch erweitern. Hotels können die Gäste mit Willkommensbotschaften oder individueller Musik begrüßen, persönliche Mitteilungen sofort weiterleiten oder über freie Wellness- und Restaurantkapazitäten per Push-Mitteilung informieren, auch als Babycam ist ein solches Tablet einsetzbar. Besonders interessant: Die Inhalte können auf Zimmer, Gast und Situation abgestimmt werden. Konferenzgäste erhalten die Chance, auf Tagungsinformationen zuzugreifen, Urlauber bekommen Informationen zu Sehenswürdigkeiten und Ausflügen, Bonusclub-Mitglieder werden mit Special-Angeboten überrascht.

Welche Inhalte sollten dort für die Hotelgäste ausgestrahlt werden?
Über die beschriebenen Features hinaus gewinnen Hotel-Umgebungen an Bedeutung, in die die Gäste ihre mitgebrachten elektronischen Geräte intuitiv integrieren können. „Bring your own device (byod)“ wird der Trend genannt. Dabei geht es um WLAN-Zugang und die passenden Schnittstellen genauso wie die einfache Vernetzung verschiedenster mobiler Geräte mit den zentralen Technologien zur Gebäudesteuerung oder zum Hotel Property Management Systemen.

Welche Vorteile verbinden sich generell für die Hotels mit einer DEHOGA-Klassifizierung?
Die gestiegenen Ansprüche der Reisenden finden auch Niederschlag in den Kriterien der Deutschen Hotelklassifizierung, die über die technischen Angebote und Leistungen, die der Gast in dem Haus erwarten darf, Auskunft geben. So ist ein Internetzugang im öffentlichen Bereich bereits ein Mindestkriterium für ein Zwei-Sterne-Haus. Mit Audio- oder Multiplayern oder einem elektronischen Medienangebot im Bad, sowie mit Pay-TV oder auch Ladegeräten und Adaptern lassen sich zudem wertvolle Zusatzpunkte für die Kategorisierung sammeln. Die Hotelsterne, die sich am Markt durchgesetzt und bewährt haben, sind und bleiben für den Gast eine verlässliche Orientierungshilfe – auch und gerade im vielstimmigen Konzert subjektiver Online-Bewertungen.

Fazit: Die neuen digitalen Kommunikationskanäle helfen, Hotel und Gast noch näher zusammenzubringen, den Aufenthalt der Gäste noch angenehmer weil individueller zu gestalten und letztlich den Umsatz zu fördern. Neben dem Wissen um die Zukunftsfähigkeit und die nutzenstiftende Anwendungsmöglichkeit neuer Technologien bedeutet vor allem deren Integration in bestehende Infrastrukturen und deren flexible Austauschbarkeit für die Hotellerie eine immense Herausforderung, zugleich aber auch eine riesige Chance als wichtiges Verkaufs- und Gästebindungstool. Die Hotels werden sie nutzen – sind sie als prädestinierte Early Adopters doch schon immer Treiber kundennaher Innovationen gewesen.

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