A Bu aus China ist 14 Jahre alt und gilt als das größte Jazz-Wunderkind unserer Tage. Seine erste CD ist auch die Geburtsstunde eines neuen Musiklabels, mit dem Sennheiser derzeit die Branche überrascht. Denn Sennheiser ist bis dato als weltweit führender Hersteller von Drahtlostechnik, wie Mikrofonen und als Hersteller von Kopfhörern bekannt, jedoch nicht als Produzent von eigenen Audioinhalten.
Unter dem Label Sennheiser MEDIA will das Unternehmen zunächst aus seiner Zweigstelle in Schanghai Aufnahmen aus den Bereichen Jazz, Klassik, Soul und R&B für den chinesischen Markt produzieren und selbst vermarkten und dabei vor allem auf junge Musiker aus aller Welt setzen. Hintergrund der Ausweitung des Geschäftsfeldes bei Sennheiser ist der Plan, von neuen Synergien zu profitieren, die sich aus der Zusammenarbeit mit den anderen Sparten des Unternehmens ergeben. Nach Medieninformationen sollen die Künstler und deren Produkte künftig über Sennheisers globales Verkaufsnetzwerk promotet werden. Auf Nachfrage des Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk will das Unternehmen bis Ende des Jahres an der endgültigen Struktur und Marktpositionierung von Sennheiser MEDIA arbeiten. Geplant ist, bis 2015 in der Schanghaier Konzerthalle ein professionelles Aufnahmestudio einzurichten.
Vorbild für das neue Sennheiser-Geschäftsmodell´– als Gerätehersteller auch Inhalte selbst anzubieten – ist die 1972 gegründete schottische Hifischmiede Linn. Berühmt wurde Linn zunächst mit seinen hochpreisigen Premium-Stereoanlagen. Bereits seit 2007 produziert Linn aber auch erfolgreich eigene Musikinhalte mit hauseigenen Exklusivkünstlern. Neben der CD-Produktion entfällt das Hauptgeschäft bei Linn mittlerweile auf den Vertrieb von besonders hochauflösenden Musikdownloads (24-Bit Studio-Master-Aufnahmen), die qualitativ weit über den CD-Standard hinausgehen. Neben den Downloads kann das Musikprogramm der Schotten aber auch im Internet gestreamt werden.
Als Pionier in Bezug auf eine hauseigene Musiksparte gilt der japanische Endgerätehersteller Sony, der vor allem im Bereich der Consumer Electronic erfolgreich agiert. Unter der Marke Sony Music existiert aber auch seit 1991 ein Tochterunternehmen, dass zu den erfolgreichsten Plattenfirmen weltweit gehört. Neben der Universal Music Group und Warner gehört Sonys Musiksparte zu den letzten drei großen verbliebenen Major-Labels. Bei Sony stehen Künstler wie Depeche Mode, Bob Dylan, Christina Aguilera oder Peter Maffay, aber auch Klassikstars wie der Pianist Lang Lang oder der Cellist Yo-Yo Ma unter Vertrag, die von dem breit aufgestellten Konzernumfeld bei Sony profitieren.
