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Bericht

Endgeräte-Industrie zeigt sich gerüstet für den „Big Bang“

Geräteproduzenten, Chiphersteller und Automobilbranche unterstützen digitalen Neustart

DAB-Geräte bald auch mit DAB+ Quelle: Digital Radio West Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 31.03.2008

Mit großen Erwartungen blicken alle Marktbeteiligten auf das Jahr 2009. Dann setzt die Branche auf einen koordinierten Neuanlauf für digitales Radio. Neben Programmen, die über DAB ausgestrahlt werden, sollen neue Radioprogramme auch im Audiocodierstandard DAB+ versendet werden, das Ganze begleitet von einer abgestimmten Einführungskampagne. Zunächst ist die Industrie gefragt, die spätestens ab dem kommenden Jahr multistandardfähige, bezahlbare und verbraucherfreundliche Digitalradio-Empfänger bereitstellen muss. Neben der Entwicklung von neuen Inhalten und deren terrestrischer Verbreitung seien die Produktion und der Vertrieb von Empfängern für ortsgebundene und mobile Anwendungen des neuen digitalen Radios die wichtigsten Elemente des Neustarts, so die einstimmige Meinung der Branchenexperten auf einem Endgeräte-Workshop im Bundesministerium für Technologie und Wirtschaft am 03. März in Berlin.

Grundsätzlich seien solche Geräte bereits heute im Markt erhältlich beziehungsweise stünden kurz vor dem Marktstart, bekräftigten die Industrievertreter, die an dem eintägigen Workshop des „Forum Digitale Medien - Aktion für Rundfunk und Neue Medien" teilgenommen haben. Geräte für den Standard DAB seien ausreichend vorhanden. Für das laufende Jahr 2008 kündigten namhafte Hersteller zudem an, ihre bisherigen DAB-Radios auch DAB+ -upgradefähig anzubieten. „80% unserer Produkte werden DAB+ -aufrüstbare Geräte sein oder bis Ende 2008 DAB+ als Standard enthalten“, bestätigte Ralf Reynolds, Sales & Marketing Manager PURE Digital. Alle Geräte würden auch weiterhin UKW-Empfang garantieren.

Ebenfalls gut vorbereitet zeigten sich auf dem Workshop die Chiphersteller. Die nötige Technologie für einen koordinierten Umstieg auf die DAB-Systemfamilie mit DAB und DAB+ sei ausgereift und könne bei Bedarf in den Markt eingeführt werden. „Wir wollen und brauchen aber unbedingt Planungssicherheit. Wenn wir bald einen kosteneffektiven Chipsatz produzieren sollen, müssen wir uns darauf verständigen, was er können muss“, gab Anton Hierhager, Director Business Development Texas Instruments Deutschland, zu bedenken.

Einige Schwierigkeiten mit der Erweiterung auf DAB+ gab jedoch die Automobilbranche zu, die bereits erhebliche Summen in DAB investiert hat. „Anfang 2008 sind in Deutschland 50 Fahrzeugmodelle im Standard DAB erhältlich, von Oberklasse über Mittelklasse bis zur Kompaktklasse. Allerdings derzeit alle im ´Standard DAB alt´“ resümierte Klaus Bischof vom Verband der Automobilindustrie. Dennoch würden auch die technischen Weiterentwicklungen von den Automobilherstellern positiv bewertet. Doch aufgrund langwieriger Planungs- und Entwicklungszeiten könne man die Geräte nicht so schnell um DAB+ erweitern. Die Automobilbranche brauche daher mehr Zeit und fordere noch bis mindestens 2018 den Empfang von Radioprogrammen im „alten“ DAB-Standard. Parallel dazu sollten schrittweise die DAB+- Programme eingeführt werden. „Wir sprechen uns daher für ein sanftes Migrations- Szenario aus“, erklärte Bischof. So wird in den kommenden Jahren eine Vielzahl von Herstellern ihre Fahrzeuge weiterhin mit Geräten ausstatten, die nicht die Signale des neuen digitalen Radios empfangen können. Alternativ sei es jedoch beispielsweise möglich, eine DAB+ -Konverterbox in die Autos einzubauen, schlug Hierhager vor.

Im Resümee zeigte der Workshop deutlich, dass sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt ein Großteil der Marktteilnehmer intensiv auf einen digitalen Neustart vorbereitet und diesen aktiv unterstützt. Nun gelte es, die individuellen Zeitpläne zu koordinieren und zu Papier zu bringen.

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