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Eine interessante Alternative zum Auto in urbanen Räumen

Wie E-Bikes sich in Österreich entwickeln

Alois Stöger, Bereichssprecher Verkehr und Infrastruktur des SPÖ-Klubs im Nationalrat Österreichs Quelle: Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS Uwe Schimunek Freier Journalist Meinungsbarometer.info 19.11.2018

"Immer mehr Menschen nutzen das Rad oder eben das E-Bike für die Strecke bis zu ihrem nächsten Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel", konstatiert Verkehrspolitiker Alois Stöger. Der SPÖ-Politiker war unter anderem Österreichs Bundesverkehrsminister - er erwartet, dass sich der Trend weiter verstärkt, wenn die Infrastruktur angepasst wird.







Experten schätzen, dass mittelfristig bis zu jedes zweite verkaufte Fahrrad ein E-Bike sein könnte – was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Treiber und Bremsklötze für den E-Bike-Markt?
Der Trend zu den E-Bikes zeigt, wie sich die Mobilität in unserer Gesellschaft ändert. Immer mehr Menschen nutzen das Rad oder eben das E-Bike für die Strecke bis zu ihrem nächsten Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel. Das ist klimafreundlicher, günstiger und in etlichen Fällen sogar schneller, als den gleichen Weg mit dem Auto zurückzulegen. Der Trend wird sich weiter verstärken, wenn die Infrastruktur an diese Bedürfnisse angepasst wird. Deshalb haben wir den Ausbau der Stellplätze an Park&Ride-Anlagen im österreichischen Gesamtverkehrsplan verankert.

Welche Ladeinfrastruktur wird nötig, wenn mehr E-Bikes längere Strecken fahren und unterwegs nachgeladen werden müssen?
Die Alltagstauglichkeit muss im Vordergrund stehen. Der Umstieg auf ein E-Bike ist für die Menschen nur dann interessant, wenn sie es auch bequem nutzen können. Das heißt für die öffentliche Ladeinfrastruktur, dass für alle Modelle ein schnelles Nachladen möglich sein muss. Zum anderen heißt das auch, dass die Ladestationen die meistbefahrenen Routen abdecken müssen. Das ist Sache der Länder und Gemeinden, die hier schon auf einem guten Weg sind. Die Länder sind auch gefordert, die Bauordnungen an diese neuen Anforderungen anzupassen und schon hier Stellplätze und Ladeinfrastrukturen vorzusehen – insbesondere im mehrgeschossigen Wohnbau ist das ein wichtiges Thema. Darüber hinaus können auch Unternehmen mit gutem Beispiel voran gehen und ihren Beschäftigten den Umstieg aufs Rad bzw. E-Bike mit der entsprechenden Infrastruktur zu erleichtern.

Mit speziellen Ausführungen wie Lasten-E-Bikes erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten, so dass einige Experten das E-Bike schon als Konkurrenz zum Auto sehen. Wie sehen Sie das?
Gerade in urbanen Räumen ist das eine interessante Alternative zum Auto. Insbesondere im Hinblick auf die hier eingesparten Schadstoffemissionen sind diese Einsatzmöglichkeiten besonders wertvoll. Gerade deshalb ist es wichtig, die E-Mobilität in allen Bereichen weiter zu fördern und damit die direkte Lebensumwelt der Menschen zu verbessern.

In einigen Regionen wird bereits darüber diskutiert, ob die vergleichsweise schnellen E-Bikes auf den Radweg gehören oder gar eigene Spuren brauchen. Inwieweit muss sich die Infrastruktur langfristig dem E-Bike-Trend anpassen?
Ganz generell ist es wichtig, den Radverkehr stärker als bisher bei der Planung und dem Ausbau der Straßeninfrastruktur mitzudenken und den Menschen damit die Möglichkeit zu geben, sicher mit dem Rad unterwegs sein zu können. Rechtlich gesehen dürfen E-Bikes nur über eine Motorleistung von maximal 600 Watt bzw. eine Bauartgeschwindigkeit von nicht mehr als 25 km/h verfügen, um als Fahrräder zu gelten und damit die Radwege nutzen zu dürfen. Aber auch innerhalb dieser Grenzen ist es notwendig, auf die anderen VerkehrsteilnehmerInnen zu achten. Aus diesem Grund haben wir das Rücksichtnahmegebot in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen.

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