Die Vorbereitungen zur Umsetzung der neuen Verstärkertechnik zum besseren Empfang von Digitalradio in den Elektrofachmärkten sind fast abgeschlossen. Wie der Digitalradio-Experte und Medienanwalt, Helmut G. Bauer, dem Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk sagte, sollen bis zum Weihnachtsgeschäft in allen Märkten, wo es notwendig ist, Repeater eingebaut werden. Die Bundesnetzagentur, mit der die Pläne regulatorisch abgestimmt werden müssen, wollte dagegen den von Bauer genannten Termin noch nicht bestätigen. Auf Nachfrage des Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk hieß es von einem Sprecher der Behörde, dass derzeit alle Beteiligten mit großem Einvernehmen an einem Tisch sitzen, die Gespräche jedoch noch nicht abgeschlossen sind.
Die Forderung nach einer Verstärkerlösung für Elektromärkte war notwendig geworden, weil potenzielle Käufer die Digitalradio-Geräte in vielen Märkten nicht ausprobieren konnten, obwohl Digitalradio in der jeweiligen Region zu empfangen ist. Schuld ist die Stahlbeton-Bauweise der betroffenen Märkte, die verhindert, dass das Digitalradio-Signal im Markt selbst nicht mehr zu empfangen ist (betroffen sind auch der DVB-T- und UKW-Empfang).
Aus diesem Grund hat der Vorsitzende der Digital Radio Plattform, Michael Richter, gemeinsam mit Partnern der Bayern Digital Radio (Johannes Trottberger) und dem Medienanwalt Helmut G. Bauer eine Lösung erarbeitet, mit der jeder Markt einfach und kostengünstig in der Lage ist, einen Empfang mit DAB+ in seinen Verkaufsräumen sicherzustellen. Bereits in seiner April-Ausgabe hatte das Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk über die Forderung der Technikdirektorin des Bayerischen Rundfunks, Prof. Dr. Dr. Birgit Spanner-Ulmer berichtet, die dafür plädierte, eine möglichst „pragmatische Lösung“ zu suchen, um die telekommunikationsrechtlichen Hürden für solche Verstärkerlösungen so niedrig wie möglich zu halten.
Die Idee der Partner war es deshalb, bei der Repeaterlösung auf ganz normale Consumer-Elektronik zu setzen, die preiswert und bereits zugelassen ist. Sowohl die eigentlichen Verstärker als auch die Antennen für den Digitalradio-Empfang und die Sendeantenne sind ganz normale und handelsübliche Ware. Wie Michael Richter dem Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk sagte, sei von Anfang an eine technische Lösung verfolgt worden, die weniger als 200 Euro pro Bausatz und Markt kostet.
Im Gegensatz zu den ursprünglich angedachten „großen“ und teuren Lösungen ermögliche die Neuentwicklung einen auf den Point of Sale beschränkten Digitalradio-Empfang. Wie Richter weiter erklärt, wird hierfür direkt an den Regalen, wo die Digitalradio-Empfänger verkauft werden, eine kleine zusätzliche Sendeantenne angebracht, die alle außerhalb des Marktes empfangbaren Digitalradio-Programme für den Regalbereich wieder ausstrahlt. Extra für das neue Verstärkerprodukt wollen die Partner künftig eine deutschlandweite Repeaterstelle im Internet einrichten, auf der die Märkte eine Anleitung finden, wie die Technik richtig aufzubauen ist und wie die Registrierung erfolgt. Besonders stolz ist der Vorstandsvorsitzende der Digital Radio Plattform darüber, dass mit der Bundesnetzagentur ein unbürokratischer Weg entwickelt wurde, um den notwendigen rechtlichen Regelungen zu entsprechen.