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Digitalisierung des Rundfunks als regionaler Wirtschaftsmotor

Wie der Nordosten Englands vom technologischen Fortschritt profitiert

Ländliche Idylle lockt digitale Investoren Quelle: One North East 31.05.2007

„North East“ - der Nordosten von England: Jahrzehntelang galt die Region als starke englische Industrieregion. Seit dem Zusammenbruch des Berg-, Stahl-, und Schiffbaus sowie der Chemieindustrie ist die Arbeitslosenquote auf 6,7 % angestiegen - das ist die zweithöchste Quote in England, nach der Hauptstadt London (7,6 %). An Stelle des Wirtschaftsmotors Stahl und Chemie scheint jetzt eine neue Triebkraft zu wirken und zwar die Digitalisierung im Rundfunkbereich.

Zum Vergleich das Bundesland Sachsen-Anhalt: Mit ca 2,5 Millionen Einwohnern leben dort nur 300-tausend Einwohner mehr als in North East. Ähnlich wie North East war auch Sachsen-Anhalt vor der Wende von der Chemieindustrie geprägt. Mit dem Zusammenbruch der Chemieindustrie wuchs die Arbeitslosigkeit, die aktuell bei 16,8 % liegt.

Zurück zu North East: Keine andere Region Englands ist in den letzten Jahren durch die Digitalisierung im Medienbereich so stark gewachsen wie diese. Radiostationen wie 3C, BBC Radio Newcastle, Classic Gold Digital, Heat, Kiss, Smash Hits Radio und BBC Radio Cleveland beleben das DAB-Angebot der Region. Heute hat der Nordosten einen starken digitalen Sektor aufgebaut - mit über 5.000 Firmen und 50.000 Arbeitsplätzen. Dieser Sektor trägt jedes Jahr ungefähr 3,5 Milliarden Euro zur Wirtschaft der Region bei. Die Region hat zudem die höchste Rate von Breitbandnutzung, die zweithöchste Nutzungsrate beim digitalen Fernsehen und steht in der Produktion digitaler Inhalte an dritter Stelle im gesamten Vereinigten Königreich. Der Erfolg des digitalen Sektors im Nordosten ist nicht zuletzt der Unterstützung öffentlicher Organisationen wie der 1999 gegründeten „One North East“ zu verdanken, die schon über 18.000 Stellen geschaffen und gesichert hat. Ähnlich - wenn auch viel kleiner - ist die Organisation „Codeworks“, die lokale im digitalen Bereich agierende Unternehmen finanziert und deren Forschung und Entwicklung fördert. Seit Januar 2004 hat Codeworks bereits 335 Stellen geschaffen, 262 gefährdete Stellen abgesichert und 17,4 Millionen Euro in kleine und mittlere Unternehmen investiert.

Lewis Harrison, PR Executive von Codeworks sagt: „Angesichts der industriellen Vergangenheit gab es hier natürlich viele Investitionen, um diese aussterbenden Branchen zu retten. Die wahrscheinlich größte Herausforderung für den Nordosten war, das Verständnis dafür zu entwickeln, wie viel ausbaufähiges Potential in der digitalen Technologie und den digitalen Medien steckt.“ In Sachsen-Anhalt gibt es derartige Zahlen über die Entwicklung im digitalen Medienbereich noch nicht - niemand hat sie bislang gebündelt und zusammengetragen. „Wir finden es spannend, was sich in den Regionen Englands tut und wie die Digitalisierung dort gefördert wird“, sagt Martin Heine, Direktor der Medienanstalt Sachsen-Anhalt. „Auch wir müssen endlich die digitalen Frequenzen als Wirtschaftsgut begreifen und diese für unsere sachsen-anhaltischen Rundfunkveranstalter und für Anbieter von Telemediendiensten nutzbar machen“, sagt Heine. „Insbesondere lokale Programmveranstalter sollen hier in Sachsen-Anhalt produzieren und Arbeitsplätze sichern und schaffen - der Nordosten von England kann uns da nur Beispiel sein.“

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