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Bericht

Digital Radio: Vielfalt, exklusive Ideen, interaktive Zusatzdienste

Welche Veranstalter-Pläne erfüllen die ZAK-Vorgaben für nationalen Hörfunk?

Thomas Langheinrich, Vorsitzender der ZAK Quelle: LfK 31.05.2010

Bereits auf ihrer Sitzung am 3. August will die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) über die Aufteilung der nationalen Digital Radio-Kapazitäten entscheiden. Doch noch ist unklar, welche Hörfunkprogramme und Datendienste ab 2011 – neben Deutschlandradio – bundesweit verbreitet werden. Denn die Gesamtheit der Programme muss die von den Landesmedienanstalten geforderte Vielfalt der Meinungen und Angebote widerspiegeln.

Geht es nach den Vorgaben der ZAK, so ist das künftige Programmbouquet bisher nur recht vage beschrieben. So hatte der ZAK-Vorsitzende Langheinrich Anträge gefordert, „die mit exklusiven Ideen, einzigartigen Beiträgen und besonderen Musikausrichtungen neue Zielgruppen ansprechen.“ Die Ausschreibung bevorzugt zudem Angebote, die „Meinungsvielfalt in Deutschland zu stärken im Stande sind.“ Nach Aussage von Thomas Langheinrich erwartet die ZAK zudem „neue Programme etwa mit multimedialen Zusatzfunktionen.“ Außerdem fordert der Ausschreibungstext die „Verknüpfung von Radio mit Internet oder Zusatzdienste (multimediale Funktionen, Interaktivitäten)“. Die „Abdeckung neuer Publikumsbedürfnisse“ ist ebenfalls ein Kriterium der ZAK. Schließlich wird erwartet, „dass Hörfunkveranstalter, ggf. in Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber, auch Datendienste anbieten.“

Auch nach dem Rückzug von Süddeutsche Zeitung (SZ Radio) und United Christian Broadcasters (UCB) stehen diesen Vorgaben noch immer vielfältige Pläne der Veranstalter gegenüber.

Als erstes bundesweites Familienradio hat Radio Disney gute Chancen, beim nationalen Programmbouquet dabei zu sein. Das christliche ERF Radio hat beantragt, sein Hörfunkprogramm mit den Schwerpunkten Information, Lebenshilfe, Kultur und Musik digital auszustrahlen. Da in der Sparte „Religion“ konkurrenzlos, erscheint auch dieser Bewerber als „gesetzt“.

Neue Programme hat Regiocast Digital versprochen. Mit „Remix Radio“ (elektronische Musik) und „litera“ (Literatur und Hörbücher) soll eine echte inhaltliche Bereicherung der Hörfunklandschaft erreicht werden. Radio NRJ hat sich vorgenommen, neben neuen Inhalten auch Kurzvideos, Wallpapers, Spiele, Abrufangebote und andere interaktive Dienste anzubieten.

Ob LoungeFM mit Entspannungsmusik, Infos zu Kulturevents und der nicht gerade neuen Zielgruppe urbaner Medien-Intensivnutzer die ZAK-Voraussetzungen erfüllt, wird sich zeigen.

Das gilt auch für „Radio Rauschgold“ mit albumorientierter Musik und seinen Themen von Ernährung bis Tierschutz. Gute Karten dürfte hingegen Media Broadcast haben. Der Netzbetreiber plant als einziger Antragsteller den Betrieb einer Plattform für Telemediendienste.

Bevor die ZAK am 3. August über die inhaltlichen Angebote und die Zuteilung der Kapazitäten entscheidet, müssen sich die sechs privaten Hörfunkveranstalter allerdings mit dem Sendernetzbetreiber über die Verbreitungskosten einig werden. Bei einem ersten Verständigungsgespräch am 7. Mai einigten sich die Radiomacher bereits darauf, gemeinsam in die Gespräche mit Media Broadcast zu gehen. „Während dieser Verhandlungen wird sich herauskristallisieren, wie viel Kapazität die Bewerbergruppen vertraglich vereinbaren werden und ob alle noch an Bord sind“, so der ZAK-Vorsitzende Langheinrich. Sollte die vorhandene Kapazität nicht ausreichen, werde die ZAK versuchen, eine Verständigung unter den Bewerbern herbeizuführen, ansonsten müsse die Gremienvorsitzendenkonferenz eine Auswahlentscheidung treffen.

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