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Der Boom bei Pay-TV geht weiter

Mit welchem Wachstum die Branche noch rechnen kann

 Frank Giersberg, Mitglied der Geschäftsleitung des VPRT für Markt- und Geschäftsentwicklung Quelle: VPRT Frank Giersberg Geschäftsführer VPRT 28.07.2015
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Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Eine Studie des VPRT verzeichnet ein sattes Plus für Pay-TV-Angebote: In Deutschland wurden 2014 von 2,05 Milliarden Euro umgesetzt (+ 8 % zu 2013). Im deutschsprachigen Raum erwirtschafteten Pay-TV- und Paid-VoD-Anbieter rund 2,4 Milliarden Euro. Und das Wachstum geht weiter, prognostiziert Frank Giersberg, Mitglied der Geschäftsleitung des VPRT für Markt- und Geschäftsentwicklung.







Mehr Abonnenten, mehr Umsatz, mehr Reichweite – was macht Pay-TV so erfolgreich?
Wir erleben seit Jahren einen echten Bewegtbildboom in Deutschland. Die Nachfrage nach professionellen Bewegtbildinhalten steigt über alle Plattformen und Geschäftsmodelle hinweg. Ein Trend von dem Free- und Pay-TV-Anbieter profitieren. Innerhalb von 10 Jahren hat sich die Zahl der Pay-TV-Programme in Deutschland verdreifacht. Heute sind hierzulande 90 Pay-TV-Programme abonnierbar, darunter alleine 40 Programme mit inhaltlichem Schwerpunkt auf Spielfilmen, Serien und Unterhaltung, 15 Sportsender, 15 Dokumentationsprogramme und noch einmal jeweils 10 Kinder- und Musikprogramme. Diese Programme bieten den Abonnenten hochwertig produzierte Programme in allen Genres, zahlreiche TV-Premieren und Originalfassungen und das alles in bester Bild- und Tonqualität sowie zunehmend auch zeit- und ortsunabhängig auf Abruf. Dieses Pay-TV-Gesamtangebot überzeugt immer mehr Kunden und in der Folge steigen die Umsätze und erlauben wiederum höhere Investitionen ins Programm. Mit steigender Verbreitung erreichen Pay-TV-Programme natürlich auch höhere Zuschauermarktanteile im Gesamtpublikum. Umgekehrt werden in den Pay-TV-Haushalten weiterhin auch die Free-TV-Programme intensiv genutzt, so dass sich Free- und Pay-TV-Angebot aus Sicht der Nutzer offenbar gut ergänzen.

Erwarten Sie ähnliche Steigerungsraten auch in den kommenden Jahren?
Für das laufende Jahr prognostizieren wir für Pay-TV- und Paid-Video-On-Demand ein Umsatzwachstum von rund 7 Prozent und im Jahresverlauf 2015 erstmals eine Pay-TV-Penetration von über 20 Prozent der deutschen TV-Haushalte. Für die folgenden Jahre gehen wir von anhaltendem Abo- und Umsatzwachstum aus und halten perspektivisch ein Überschreiten der 30-Prozent-Marke bei der Pay-TV-Penetration für realistisch. Internationale Vergleichsmärkte liegen schon heute deutlich darüber.
 
Ca. 1 Mrd. Euro wurden in die Programme investiert – fast die Hälfte des Umsatzes. Wird dieses Verhältnis dauerhaft so bleiben?
Wir erwarten in den kommenden Jahren weiter steigende Programminvestitionen und einen anhaltenden Trend hin zu Eigenproduktionen auch in Deutschland. Die anteiligen Programminvestitionen werden dabei sicherlich von Unternehmen zu Unternehmen variieren, grundsätzlich lässt sich aber die Korrelation von steigenden Umsätzen und höheren Programminvestitionen festhalten.
 
Streaming-Anbieter wie Netflix drängen auf dem Markt – eine Gefahr für‘s Pay-TV?
Nein, Pay-TV-Pakete beinhalten ja schon seit längerem auch umfassende Streaming-Angebote, insofern ist Streaming sicherlich keine Gefahr, sondern vielmehr eine große Chance für Pay-TV. Weitere Markteintritte im Bereich der reinen Streaming-Angebote sprechen da grundsätzlich vor allem für die positiven Marktperspektiven. Mit der steigenden Nachfrage und gleichzeitig steigender Zahlungsbereitschaft steigt eben auch die Bereitschaft und Möglichkeit, in neue Übertragungsformen zu investieren.

Beim neuen terrestrischen Standard DVBT2 ist ein kostenpflichtiger „Signalschutz“ für bestimmte private Programme im Gespräch. Spricht der in Ihrer Studie verzeichnete „Pay-TV-Boom“ für den Erfolg einer solchen Gebühr?
Unsere aktuelle Studie dokumentiert den Boom der beiden Paid-Content-Modelle Pay-TV und Paid-Video-On-Demand, also nicht den von Ihnen angesprochenen Fall. Natürlich begünstigt die positive Nachfrageentwicklung auch die verschiedenen Geschäftsmodelle im Bewegtbildmarkt. Ich bitte aber um Ihr Verständnis, dass wir als Verband die Entwicklungsperspektiven einzelner Unternehmen oder Plattformen nicht kommentieren.
 

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