Menue-Button
← FACHDEBATTE Interview

Das tönende E-Auto eine Farce?

Warum Sensoren besser für die Sicherheit sind als Außenlautsprecher

Roman Stiftner, Präsident der Bundesvereinigung Logistik Österreich Quelle: BVL Roman Stiftner Präsident Bundesvereinigung Logistik Österreich 04.07.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

"Die verminderte Geräuschemission moderner Autos ist ein Gewinn an Lebensqualität." Das sagt  Roman Stiftner, Präsident der Bundesvereinigung Logistik Österreich. Diesen jetzt aufzugeben, um mithilfe künstlischer Außenlautsprecher für mehr Sicherheit zu sorgen, sei keine Alternative. "Der Sicherheitsgewinn wird à la longue durch Ausstattung der Fahrzeuge mit Sensoren erwirkt werden, die automatisch steuern, dass das Fahrzeug rechtzeitig bei Gefahren abgebremst wird."







E-Autos sollen demnächst über Außenlautsprecher Geräusche abgeben – ein Gewinn an Sicherheit oder ein Verlust für die Umwelt?
Lärm ist in urbanen Regionen das größte wahrgenommene Umweltproblem. Es werden daher zurecht Lärmschutzmaßnahmen ergriffen, auch in ländlichen Regionen mit zB Schallschutzmauern und Schallschutzfenstern. Die verminderte Geräuschemission  moderner Autos ist daher ein Gewinn an Lebensqualität.

Damit auch ältere und Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit sie hören, sollen die Geräusche in Frequenzen abgegeben werden, die besonders gut wahrnehmbar sind – die dadurch aber auch besonders aufdringlich klingen. Wie bewerten Sie das?
In der Tat erfordern neue Technologien auch einen gesellschaftlichen Lernprozess. Auch der stark ansteigende (Elektro-)Radverkehr ist lautlos und durch Zusatztechnik mit höherer Geschwindigkeit unterwegs, die zu steigenden Unfallraten führen. Der Sicherheitsgewinn wird à la longue durch Ausstattung der Fahrzeuge mit Sensoren erwirkt werden, die automatisch steuern, dass das Fahrzeug rechtzeitig bei Gefahren abgebremst wird.

Derzeit sind E-Auto vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten beinahe lautlos – sollten im Falle eines Falles bereits zugelassene Autos nachgerüstet werden?
Es ist zwischen Motorgeräuschen und Rollgeräuschen (durch Reifenabrollung und Luftverwirbelungen) zu unterscheiden. Zweitere sind erst bei höheren Geschwindigkeiten deutlich wahrnehmbar und entstehen auch bei Elektrofahrzeugen. Bei geringen Geschwindigkeiten wird die Aufmerksamkeit des Fahrers besonders gefordert sein, unabhängig vom Antriebstyp des Fahrzeuges.

Messungen haben ergeben, dass bestimmte Benzin-Autos ebenfalls sehr leise sind – wie sollen solche Wagen behandelt werden?
Es ist ein Fortschritt, dass Lärmemissionen verringert werden. Durch eine allgemein leisere Umwelt werden heute kaum mehr gehörte („maskierte“) Geräusche wieder bewusst wahrgenommenen werden können. Sicherheit entsteht durch eine Kombination aus Verantwortung, Aufmerksamkeit und Einsatz technischer Hilfsmittel. Zukünftige autonome Fahrzeuge werden dank Sensoren sicherer sein als es der Mensch als Fahrer je sein könnte, auch wenn es heute noch nicht vorstellbar scheint.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Ismail Ertug
Europaabgeordneter
Europäisches Parlament, Fraktion der S&D

Ismail Ertug, Mitglied des Europäischen Parlaments Abgeordneter für die Oberpfalz und Niederbayern, Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament
Verkehr | Elektromobilität

Fußgängerzonen sind besser als ■ ■ ■

Was auf der Straße von E-Autos zu hören sein sollte

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Ismail Ertug
Europaabgeordneter
Europäisches Parlament, Fraktion der S&D

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Andreas Bethke
Geschäftsführer
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband

Andreas Bethke, Geschäftsführer Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
E-Auto | Außenlautsprecher

E-Autos brauchen Warngeräusche

Wie der DBSV die Fahrzeugindustrie berät

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Andreas Bethke
Geschäftsführer
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Dieter-L. Koch
Mitglied
Europäisches Parlament

Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied Europäisches Parlament, stellv. Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und Fremdenverkehr
Verkehr | Elektromobilität

Damit der Handynutzer nicht ins E-Auto läuft

Europapolitiker befürwortet akustisch ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Dieter-L. Koch
Mitglied
Europäisches Parlament

ZUR FACHDEBATTE

■■■ DIESE FACHDEBATTEN KÖNNTEN SIE AUCH INTERESSIEREN

Uwe Rempe

INITIATOR
Uwe Rempe
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info

Dipl.- Journ. Thomas Barthel

INITIATOR
Dipl.- Journ. Thomas Barthel
Founder & Herausgeber
Meinungsbarometer.info

Simone Ulrich

INITIATORIN
Simone Ulrich
Freie Journalistin
Meinungsbarometer.info

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.