Die NLM führt aktuell einen Modellversuch zur Weiterentwicklung von DAB+ durch. Getestet werden die Möglichkeiten der lokalen Auseinanderschaltung in Gleichwellennetzen. Was halten Sie von der Projektidee?
Grundsätzlich begrüßen wir diese wissenschaftliche Forschung. Nur so, kommen wir ja zu objektiven Erkenntnissen.
Welche Strategie verfolgen Sie bisher in Bezug auf das Digitalradio DAB+?
DAB+ ist eine kostengünstige "One to many-Broadcasttechnologie". Da die Endgeräteausstattung in Niedersachsen bei unter 10% liegt, ist die Technologie für uns kein Thema.
Würden kleinzellige Digitalradionetze den Umstieg von UKW auf DAB+ für Ihr Radioprogramm attraktiver machen?
Es wäre eine Chance. Solange die Technik aber in zu wenig (=<50%) Haushalten verbreitet ist, sind radioplayer und Co. attraktiver.
In welchem Kostenrahmen müsste eine solche Verbreitung realisiert werden?
Es ist keine Frage der Kosten, sondern eine Frage der Verbreitung in unserem jetzigen Sendegebiet. Wenn nicht 100% des UKW-Sendegebietes von ffn abgedeckt sind und die Haushaltsverbreitung der Endgeräte nicht mindestens 50% aller Haushalte beträgt, macht es für uns keinen wirtschaftlichen Sinn.
Welche geeigneten Refinanzierungsmodelle sehen Sie künftig, um den Privat- und Lokalradios den Weg ins digitale Zeitalter zu ebnen?
Für die nächsten 5 Jahre sehe ich nur Potentiale im Bereich "Online-Audio". Also im Bereich der IP-basierten Verbreitung. Hier können mit substitutiven Werbebeblöcken und der Möglichkeit rückkanalfähiger Endgeräte zusätzliche Erlöse generiert werden.