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Interview

DAB+ Ausbau soll weiter gehen: ARD bereitet derzeit KEF-Antrag vor

Internetradio keine wirtschaftliche Alternative

Prof. Dr. Karola Wille, MDR-Intendantin und Vorsitzende der ARD-Lenkungsgruppe Digitalradio Quelle: MDR/Martin Jehnichen Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 24.04.2015

Trotz fehlendem UKW-Abschalttermin will die ARD DAB+ weiter ausbauen. Ein entsprechender Antrag an die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) wird derzeit vorbereitet. Internetradio sei auf lange Sicht keine wirtschaftliche Alternative.







Mit welchem Konzept geht der ARD-Hörfunk in die digitale Welt?

Die ARD hat das strategische Ziel, Digitalradio über DAB+ als Teil einer Hybridstrategie konsequent einzuführen Das bedeutet auch, dass die ARD Digitalradio auf allen relevanten Verbreitungswegen entwickeln wird.

Welche Rolle wird der digital-terrestrische Hörfunk künftig spielen, insbesondere angesichts des stärker werdenden Wettbewerbs durch Internet und Smartphones?

Die Zukunft des Radios ist auch in der Terrestrik digital, weil das Entwicklungspotential des analogen Hörfunks ausgeschöpft ist, das gesamte mediale Umfeld bereits digital und UKW mit diesem Umfeld nicht kompatibel ist. Die Verbreitung der Hörfunkprogramme im Internet ist auch auf lange Sicht keine wirtschaftliche Alternative. Insbesondere für die mobile Verbreitung ist sie auch keine technische Alternative. Zu bedenken ist auch, dass die Einführung intelligenter Verkehrssysteme auf der europäischen und nationalen Agenda steht (ITS Richtlinie) und dass diese digitalen Systeme einen sicheren digitalen Weg für die Datenversorgung benötigen.

Brauchen wir einen fest definiertes Ende der analogen Radioausstrahlung? Wann wird das sein?

Die Beendigung einer Simulcastphase kann nur im Zusammenwirken aller Marktbeteiligten und nur zeitgleich mit den privaten Programmveranstaltern erfolgen. Natürlich verfolgt die ARD dabei das Ziel, die Simulcastphase UKW/DAB+ so kostengünstig wie möglich und so lange wie nötig zu gestalten. Die ARD setzt sich im Rahmen ihrer Gesamtstrategie dafür ein, dass Anreize zum Umstieg auf DAB+ für alle Marktbeteiligten geschaffen werden.

Allein aus verfassungsrechtlichen Gründen ist der Gesetzgeber gefordert, die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Beendigung der Simulcastphase zu schaffen. Dabei sind aus ARD-Sicht folgende Voraussetzungen zu berücksichtigen: Versorgung/technische Verfügbarkeit von DAB+, Ausstattung der Haushalte mit DAB+ fähigen Endgeräten, Ausstattung der Fahrzeuge mit DAB+ fähigen Endgeräten, Programmvielfalt in DAB+. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, können wir die Migrationsphase angehen und ein verbindliches Abschaltszenario für alle Programmveranstalter entwerfen.

Wie hoch werden die ARD-Kosten für den Umstieg sein? Und wie soll das finanziert werden?

Die ARD bereitet auf der oben geschilderten Grundlage derzeit die Anmeldung der notwendigen Finanzmittel für den DAB+ Ausbau bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) vor. Die Anmeldung muss bis zum 31. August 2015 erfolgen.

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