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Chancengleichheit von Radio und Fernsehen muss gegeben sein

Auch digitale Vorreiter stärker unterstützen

Christian Bollert, Geschäftsführer detektor.fm Quelle: detektor.fm Christian Bollert Geschäftsführer detektor.fm 25.03.2015
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Dipl.- Journ. Thomas Barthel
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Detektor.fm-Chef Bollert hat sich für Chancengleichheit von Radio und Fernsehen ausgesprochen. Hintergrund ist die angekündigte staatliche Förderung von Lokal-TV in Sachsen. Gleichzeitig fordert Bollert mehr Unterstützung von digitalen Vorreitern bei der Erschließung neuer Plattformen.







Im Interview mit dem Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk hat Martin Deitenbeck, Geschäftsführer der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM), die Notwendigkeit einer Infrastrukturförderung der Lokal-TV-Sender begründet, damit diese auch in Zukunft Bestand haben. Halten Sie dieses auf das Lokalfernsehen beschränkte Modell der SLM gerecht oder ungerecht?

Ich denke, dass eine solche Förderung für die Lokalfernsehsender in Sachsen aktuell geboten ist. Der finanzielle Druck auf einige Anbieter ist momentan offenbar sehr hoch. Im Gesamtbild einer vielfältigen Medienlandschaft sind die lokalen Fernsehsender ein wichtiger Baustein. Ereignisse wie das Hochwasser 2014 oder die PEGIDA- bzw. LEGIDA-Demonstrationen haben das zuletzt sehr deutlich bewiesen.

Welche Auswirkungen sehen Sie in Bezug auf den lokalen Werbemarkt durch ein staatlich gefördertes Lokalfernsehen?

Die Chancengleichheit von Radio und Fernsehen sollte grundsätzlich generell gegeben sein. Ich sehe momentan jedoch keine Notwendigkeit als Ausgleich zu den Hilfen bei technischen Verbreitungskosten der Lokalfernsehsender Werbegelder zum Radio umzuverteilen.

Für welche Projekte sehen Sie bei sich Förderbedarf durch die öffentliche Hand?

Ich würde mich freuen, wenn künftig digitale Vorreiter bei der Erschließung neuer Plattformen noch stärker unterstützt werden. Warum sollen zum Beispiel nicht spannende Digitalprojekte Teil des radioplayers werden, nur weil sie keine UKW-Lizenz haben? Wieso werden im bundesweiten DAB+ Multiplex nicht Plätze für innovative Radioprojekte freigeräumt? Damit könnte man eine viel größere Vielfalt ermöglichen und damit auch einen Mehrwert der Technologie unter Beweis stellen. Neue Technologien werden sich nur mit hochwertigen Inhalten durchsetzen. Das zeigt das Beispiel Großbritannien. Dort kam die Akzeptanz mit den angebotenen Inhalten. BBC 6 music ist da nur ein Beispiel.

 

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