Nach Aussagen eines Sprechers aus dem Bundesverkehrsministerium im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk schafft Digitalradio die Voraussetzung für die Erfüllung der Forderung nach kostenfreier Bereitstellung sicherheitsrelevanter Verkehrsinformationen. Wie der Sprecher auf Anfrage des Fachinformationsdienstes weiter betonte, begrüßt das Ministerium die Einführung der neuen Technologie, die es ermögliche, in stärkerem Umfang auch Verkehrsmeldungen aus dem Landstraßennetz und vor allem auch aus dem innerörtlichen Verkehr zu übermitteln.
In diesem Zusammenhang unterstreicht das Bundesministerium die wichtige Rolle des neuen digitalen Verkehrsinfodienst im TPEG-Standard (Transport Protocol Experts Group) via Digitalradio. Denn die deutlich schnellere Datenübermittlung, die exakte Lokalisierung von Gefahrenstellen und vor allem die direkte Übertragung von sicherheitsrelevanten Verkehrsinformationen (Falschfahrer, Glätte, Stauende) in betroffene Fahrzeuge seien gegenüber bisherigen Verkehrsinformationsdiensten überlegen, so der Ministeriumssprecher. Trotzdem geht das Verkehrsministerium davon aus, dass zunächst noch der bereits eingeführte und über UKW übertragene Traffic Message Channel-Standard (TMC) der bedeutendste Träger von öffentlichen Verkehrsinformationen sein wird.
Generell sei das Bundesverkehrsministerium daran interessiert, Technologien zu fördern, die den Verkehr flüssiger und noch sicherer gestalten. In diesem Zusammenhang weist der Sprecher aus dem Ministerium auf den sogenannten Mobilitätsdatenmarktplatz hin, mit dem sich Verkehrsdaten effizienter austauschen lassen. So würden mit dem neuen Portal alle verfügbaren kommunalen Online-Verkehrsdaten vernetzt und zeitnah und in hoher Qualität in ein zentrales System gespeist. Letztlich soll der neue Mobilitätsdatenmarktplatz dafür sorgen, die bisher isolierten Datenbestände aus den kommunalen Bereichen so zu verbinden, dass nicht mehr, wie so oft, viele Umleitungsempfehlungen vom Stau in den Stau führen.
Die neue Plattform ist ein Teil des „Projektplans Straßenverkehrstelematik 2015“, welches das Verkehrsministerium mit den Ländern gemeinsam abgestimmt hat und 140 konkrete Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro vorsieht. Das neue Maßnahmenpaket enthält unter anderem anpassbare Verkehrsleitsysteme für rund 1.000 weitere Fahrbahn-Kilometer oder den Auf- und Ausbau von Verkehrsrechnerzentralen zur noch präziseren Steuerung des Verkehrs. Bereits in den letzten Jahrzenten seien circa 900 Millionen Euro in die Ausstattung der Bundesautobahnen mit intelligenten Verkehrssystemen geflossen, so der Sprecher aus dem Bundesministerium. Damit gehöre nach Einschätzung
des Bundesverkehrsministeriums Deutschland zu den führenden Nationen auf diesem Gebiet mindestens in Europa.