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Bosch erwartet Rekordjahr für E-Bikes

Warum die Hightech-Räder in vielen Zielgruppen trendy sind

Claus Fleischer, Geschäftsleiter Bosch eBike Systems Quelle: Hannes Futter Claus Fleischer Geschäftsleiter Bosch eBike Systems 14.09.2017
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Derzeit fahren in Deutschland nur wenige Menschen ein E-Bike. Woran liegt das aus Ihrer Sicht?
Das Fahrrad-Jubiläum 2017 hat gezeigt, die Renaissance dieses nachhaltigen Fortbewegungsmittels hängt eng zusammen mit dem eBike. Während die Absatzzahlen im Fahrradmarkt insgesamt stagnieren, ziehen die Pedelec-Verkäufe stark an. 2016 wurden allein in Deutschland 605.000 eBikes verkauft, das ist ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Inzwischen sind über drei Millionen Pedelec auf Deutschlands Straßen unterwegs – und es werden täglich mehr. Die jüngsten Prognosen des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) legen nahe: Für 2017 wird die Branche einen neuen Rekord für eBike- Verkäufe vermelden. Von wenig kann also keine Rede mehr sein.

Vor allem ältere Menschen lassen sich von elektrischen Hilfsmotoren unterstützen – bleibt das E-Bike ein Nischen-Produkt?
Das eBike ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Was vor ein paar Jahren noch der Generation 60plus vorbehalten schien, gilt inzwischen auch bei 30plus als hip. Das eBike ist für viele Menschen mehr als ein reines Fortbewegungsmittel – es hat sich zu einem echten Lifestyle-Produkt entwickelt. Das hängt zum einen mit dem vielfältigen Angebot zusammen: für jeden Einsatzzweck gibt es das passende eBike. Ob bequemer Tiefeinsteiger, sportives eMountainbike oder praktisches eCargorad. Zum anderen ist Pedelec-Fahren schnell, flexibel und trendig.

Ein wichtiger Grund für die Zurückhaltung vieler ist offenbar der Preis – was müsste oder dürfte ein E-Bike für den Massenmarkt kosten?
Bosch bietet eBike-Antriebssysteme für Pedelecs im Premium-Segment an. Wie bei allen technischen Produkten variiert der Preis in Abhängigkeit davon, welche spezifischen Anforderungen man an das Produkt stellt. Leistung, Qualität, Design – verschiedene Faktoren spielen hier eine Rolle. Beim eBike sprechen wir von einem technisch hochwertigen Produkt, das aufgrund seiner Komplexität im Vergleich zum „normalen“ Fahrrad ganz andere Anforderungen beispielsweise an Entwicklung und Service stellt. Alle Komponenten müssen auf eine intensive Nutzung und eine höhere Geschwindigkeit ausgelegt sein. Das hat Auswirkungen auf die Preisbildung. Laut der E-Bike-Finder Studie 2016 lag der Durchschnittspreis eines in Deutschland verkauften Pedelec bei 3.287 Euro. Wer deutlich günstigere eBikes beziehen möchte, muss bei der Ausstattung Kompromisse eingehen – sei es bei Akku, Motor, Schaltung, Bremse oder Gabel. Bei eBikes aus dem Super- oder Baumarkt handelt es sich in der Regel um Importware aus Fernost, die in einer anderen, niedrigeren Qualitätsliga mitspielt, auch was den Service betrifft.

Mehr als ein Fünftel der Deutschen halten E-Bikes für gefährlich, weil sie zu schnell sind. Wie bewerten Sie das?
Pedelecs entwickeln sich zu einem wichtigen Faktor im modernen Mobilitätsmix. Dabei fahren eBike-Nutzer mit der elektrischen Unterstützung deutlich häufiger und länger als mit dem konventionellen Rad und setzen das eBike vermehrt im Alltag ein. Studien zeigen, dass die elektrische Unterstützung weniger für höhere Geschwindigkeiten genutzt werden, als für längere Strecken. Mit der Zunahme des Bestands an Elektrofahrrädern und der gefahrenen Kilometern wächst auch die Zahl der Unfälle. Mit dem ersten serienreifen Antiblockiersystem (ABS) für eBikes bringt Bosch jetzt ein Produkt auf den Markt, das die Verkehrssicherheit für den eBiker und seine Umwelt erhöht. Vor allem ungeübte Fahrer oder ältere Menschen, bei denen das Verletzungsrisiko höher ist, können von der Neuentwicklung profitieren. Zuverlässige Technologie, adäquate Infrastruktur und verantwortungsbewusstes Handeln – das ist der Dreiklang für eine sichere Mobilität der Zukunft.

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