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Bericht

Boom-Markt HDTV

Verbraucherschützer warnen vor unseriösen Verkaufsmethoden

Hier laufen die HD-Fäden bei der ARD zusammen Quelle: ARD/WDR-Pressestelle Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 07.05.2012

In Zeiten des boomenden Geschäfts mit dem hochauflösenden Fernsehen (HDTV) warnt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. vor unseriösen Praktiken beim Geschäft mit dem HD-Fernsehen. So fordert der Verbraucherschützer Michael Gundall im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk mehr Aufklärung für die Kunden und eine kritische Überprüfung der HDWerbung.

Denn viele Hersteller würden nach Aussage Gundalls teilweise an den falschen Stellen mit HDTV, beispielsweise bei DVB-T-Tunern werben. Besonders paradox seien DVB-T Zimmerantennen, die sowohl „HDTV-fähig“ sind als auch für „Full-HD“ geeignet sein sollen. Denn grundsätzlich sei der HDTV-Empfang abhängig vom Übertragungsweg, so Gundall. So würde bei DVB-T gar kein Sender in HDTV übertragen und die meisten großen Kabelfernsehanbieter bieten ihren Kunden nur wenige Sender in HDTVQualität an. Wer eine große HD-Auswahl empfangen will, für den sei das digitale Satellitenfernsehen und einige IPTV-Anbieter im Internet, das richtige empfiehlt Gundall. Seit der analogen Satellitenabschaltung Ende vergangenen Monats können über den Satelliten mittlerweile 46 verschiedene HD-Programme empfangen werden. Um alle neuen HD Programme empfangen zu können, müsse aber ein Neuscann vorgenommen werden. Gundall empfiehlt jedoch keinen automatischen Sendersuchlauf, sondern die manuelle Suche. Sonst müsse im Nachhinein die komplette Programmliste neu geordnet werden.

Potentiellen HD-Neueinsteigern rät der Verbraucherschützer, sich vorab umfassend über die Kosten zu informieren. Denn der Empfang der großen privaten Sender sei nur in den ersten zwölf Monaten kostenlos. Verbraucher, die sich ein neues Fernsehgerät zulegen, sollten darauf achten, dass möglichst ein sogenannter DVB-S2-Tuner gleich mit in das Gerät eingebaut ist. Denn nur dann kommen die hochauflösenden Bilder auch auf die Mattscheibe. Für die privaten Programme sei zusätzlich ein HD+ fähiges Modul erforderlich. Gerade im Hinblick auf die privaten HD+ Sender, gibt es nach Ansicht Gundalls bei der Kommunikation mit den Kunden jedoch noch viel zu verbessern.

Ärgerlich sei hier vor allem, „dass verbraucherrelevante Aspekte oft verschwiegen werden. Beispielsweise, dass sich die bereits in die HD+ Receiver eingelegten HD+ Smartcards sofort und unerkannt aktivieren, sobald der Kunde das Gerät in Betrieb nimmt.“ Zudem seien bei vielen Geräten die Smartcards gut hinter einer Klappe versteckt und damit vielen Verbrauchern gar nicht bewusst, dass das erste Einschalten ein, nach 12 Monaten kostenpflichtiges Vertragsverhältnis aktiviert. Ärgerlich ist für Gundall auch, dass die gleichen Programme der Privaten im Nicht-HD-Betrieb, „nur sehr versteckt am Ende oder erst gar nicht in der Senderliste zu finden sind, so dass dem Laien suggeriert wird, es gäbe nur die kostenpflichtige Variante von RTL und Co“.

Auch im stationären Handel kommt es immer wieder zu Problemen mit den HD+ Receivern. So kennt Gundall einige Fälle, wo Händler die Geräte nur ohne HD+ Karte zurücknehmen und versuchen 50 Euro vom Kunden einzubehalten.

Auch generell sei bei den Programmen nicht überall HDTV drin, „wo es draufsteht, denn noch senden die Programme sehr viel normales und hochskaliertes Fernseh-Material als HD“. Was daran läge, dass ältere Sendungen nur in herkömmlicher Qualität vorliegen. Schon deshalb rät der Verbraucherschützer sich bei der Vorführung der Geräte, nicht nur das hochaufgelöste Bildmaterial anzuschauen, sondern auch einen Sender in Standardqualität.

 

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