Für die ARD ist der neue Verkehrsinformationsdienst TPEG (Transport Protocol Experts Group) ein wichtiger Baustein, um Digitalradio, auch im mobilen Bereich, das heißt vor allem im Auto, schneller durchzusetzen. Wie Lutz Löscher, verantwortlich für Digitalradio in der MDR-Hörfunkdirektion, im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk erklärte, hat die ARD bereits mit dem Einsatz von TPEG im Digitalradio begonnen und wird in den kommenden Monaten den Service innerhalb der ARD-Hörfunkprogramme mit Nachdruck ausbauen. Bereits heute strahlen beispielsweise der MDR, der WDR, der BR und der SWR den neuen Dienst TPEG aus. Dieser steht für eine neue Generation von Verkehrs- und Reiseinformationsdiensten und wird über digitale Kanäle, wie Digitalradio, Internet, Mobilfunk und kabellose Netze, verbreitet. Nach Aussage Löschers liefert TPEG für die Verkehrsinformationen im Digitalradio schnellere, präzisere und vor allem vielfältigere Daten.
Zwar ist die bestehende duale Verkehrsfunk-Landschaft aus öffentlich-rechtlichen und privaten Radioveranstaltern gut organisiert, doch gelten unerwartete Gefahrenstellen für Autofahrer noch immer als besondere Bedrohung. Sind doch die klassischen Verkehrs-Informationsdienste im Radio oder über den Navigationsdienst TMC nicht schnell und zuverlässig genug, um rechtzeitig vor Falschfahrern, Glättebildung oder ein nahendes Stauende warnen zu können. Dank des neuen Verkehrsinformationsdienstes TPEG soll es jetzt deutlich seltener zu bösen Überraschungen im Straßenverkehr kommen. Denn mit dem Verkehrs-Informationsdienst können Gefahrenstellen für den Autofahrer exakt lokalisiert werden und die Warnung vor Hindernissen direkt in die Cockpits der betroffenen Fahrzeuge übertragen werden. Ein Herzstück der neuartigen Warntechnik sind mobile Sender an möglichen Gefahrenstellen. Auch soll der Dienst TPEG eine wesentlich intelligentere Umfahrung von Staus als bisher ermöglichen.
Bevor jedoch alle Autofahrer in den Genuss des neuen Dienstes kommen, müssen die Hersteller von digitalen Autoradios erst noch die entsprechenden Endgeräte zur Verfügung stellen. So ist bisher lediglich die Übertragung ins Auto über internetfähige Infotainment- Systeme oder mobile Systeme möglich. Dabei hat der Fahrzeugführer die Wahl, wie er durch TPEG informiert werden will. So können die kodiert ausgesendeten Informationen entweder von einer Computerstimme angesagt werden oder als Textinformation beziehungsweise als grafische Anzeige in den Displays der Navigationssysteme und künftig auch der Digitalradios abgerufen werden. Die übertragenen Informationen sind aber auch auf mobilen Plattformen, wie Smartphones oder Tablets darstellbar. Genauso gut können die Informationen via TPEG auf stationäre Anlagen zum Beispiel in Form von digitalen Straßenschildern oder webbasierten Verkehrs-Services übertragen werden.