Vom 4. bis 6. Mai kommen wieder Macher und Meinungsbildner aus Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig zusammen, um aktuelle Fragen und Entwicklungen der Medienbranche zu diskutieren. Der diesjährige nationale Fachkongress widmet sich dem Leitthema „´09 - Verändern und Verantworten“. Jochen Fasco, Vorsitzender der veranstaltenden Arbeitsgemeinschaft Medientreffpunkt Mitteldeutschland e.V., erklärt die Wahl des Mottos mit den veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die für die Medienbranche gleichzeitig Herausforderung und Chance seien: „Entscheidend für den Gang aus der Krise wird neben der Frage nach tragbaren Geschäftsmodellen bei fortschreitender Digitalisierung auch die Stimmung in den eigenen Reihen und in der öffentlichen Diskussion sein. Daher erwarten wir - besonders zu den öffentlichen Foren im Leipziger Hauptbahnhof - wieder ein breites Publikum beim diesjährigen Medientreffpunkt Mitteldeutschland.“
Die 50 Panels mit mehr als 200 Referenten bieten wieder reizvolle Themen. Hier eine Auswahl:
Am Montag, dem 4. Mai geht es ab 13:30 Uhr um das Thema „Vernetztes Radio - Wie werden Hörer aktiviert?“. Das Internet eröffnet ganz neue Möglichkeiten der Publikumsbindung: Hörern wird beispielsweise angeboten, mit ihrem Profil in eine Community einzusteigen, mit anderen Hörern zu kommunizieren und sogar das Programm mitzugestalten. Aber was macht Mitmachen attraktiv und wann hat sich der Aufbau einer Radio-Community gelohnt?
Der Dienstag konfrontiert um 11:30 Uhr mit der Frage: „Warum wird (nicht mehr) investiert?“ Lutz Knappmann von der Financial Times Deutschland spricht mit privaten Rundfunkanbietern - angesichts immer strikterer Regulierungsvorgaben und drohender Werbeeinschränkungen - darüber, was sich ändern muss, damit die Unternehmen der Krise trotzen können und in die Zukunft investieren. DVB-T ist deutschlandweit auf dem Vormarsch. In den Regionen Stuttgart und Halle/Leipzig will die RTL-Mediengruppe dieses Jahr starten und setzt mit MPEG-4 auf einen neuen Übertragungsstandard, der in Verbindung mit der geplanten Verschlüsselungstechnik Conax heftig diskutiert wird. Wie reagieren die Zuschauer auf die angedachte Grundverschlüsselung und welchen Weg gehen private und öffentlich-rechtliche Veranstalter - fragt das Panel „DVB-T auf neuen Wegen“ am Dienstag um 14 Uhr.
Vielleicht muss man die Menschen ja zu ihrem Radio-Glück zwingen. Seit wie in Sachsen konkrete Abschalttermine im Gesetz feststehen, wird wieder lauter über Szenarien für den Umstieg auf Digital Radio gesprochen. Ob diesmal gewinnt, wer sich im digitalen Mikado zuerst bewegt und wer die Kosten der Digitalisierung tragen soll, analysiert das Panel „Analoge Radiofrequenzen“ am Mittwoch ab 9:30 Uhr unter Beteiligung von SLM, MDR und E-Plus. Wie Radio-Events zur „Erlösquelle Erlebnis“ werden, beschäftigt die Teilnehmer des Panels am Mittwoch ab 14 Uhr. Denn Radiosender wollen nicht mehr nur Vermarkter für andere sein, sondern selbst Event-Erlebnisse anbieten. So können sie abseits vom Werbemarkt ein weiteres Standbein aufbauen. Unter anderem diskutieren Dr. Michael Kölmel/Kinowelt und Olaf Hopp/Radio Brocken über Kooperationsmodelle und Erfolgskriterien.