Menue-Button
Interview

ARD setzt Digitalradio-Kampagne auch 2013 fort

Maßnahmen werden derzeit mit privaten Veranstaltern und Industrie abgestimmt

Joachim Knuth, Programmdirektor des NDR Hörfunks Quelle: NDR 31.01.2013

Meinungsbarometer: Mit dem 1. Januar 2013 hat der NDR turnusgemäß den ARD-Vorsitz übernommen. Mit welchen Vorstellungen und Plänen wollen Sie die ARD in die digitale Zukunft führen?

Knuth: Für das Radio in der ARD ist die digitale Zukunft längst Gegenwart. Die Programme sind über Satellit, Kabel und Internet digital empfangbar. Ein Großteil der Programme wird auch bereits über DAB+ verbreitet. Sendungen und Beiträge sind per Podcast abrufbar, Webchannel können zeitsouverän genutzt werden. Apps bieten nicht nur eine Möglichkeit, das linear ausgestrahlte Programm zu empfangen, sondern Nachrichten, Verkehrsservice oder die Wettervorhersage jederzeit abrufbar zu haben. Radio ist also längst keine analoge Insel mehr. Die digitalen Verbreitungswege ermöglichen den Machern, mehr Informationen, auch zur zeitsouveränen Nutzung, verfügbar zu machen. Das stärkt die Gattung Radio. Gleichwohl: Entscheidend bleibt der Inhalt. Deshalb sind attraktive Programme, verlässliche, gut recherchierte Information und originelle Unterhaltung der Garant für ein erfolgreiches Radio der Zukunft.

Welche Rolle spielt dabei der digitalterrestrische Verbreitungsweg Digitalradio (DAB+)?

Dank Digitalradio ist in vielen Bundesländern eine Reihe neuer, attraktiver öffentlich-rechtlicher Programmangebote entstanden. Und Digitalradio erweitert die journalistischen Möglichkeiten. Wir können Informationen auch visuell aufbereiten und ergänzen. Und wir werden zukünftig über DAB+ Radioinhalte nachhaltiger anbieten können, indem wir zum Beispiel die jüngsten Nachrichten auf Abruf bereit stellen. Inzwischen versorgt die ARD einen Großteil der Bevölkerung und der Autobahnstrecken mit DAB+. Bei unserer Planung haben wir einen von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) eng gesetzten Finanzrahmen zu beachten. Daher wird der Ausbau - eine entsprechende Akzeptanz von DAB+ vorausgesetzt - schrittweise erfolgen.

Nach den erfolgreichen Digitalradio-Aktivitäten aller Marktteilnehmer im vergangenen Jahr ist DAB+ zu einem Treiber der Digitalisierung des gesamten Rundfunks geworden. Mit welchen Maßnahmen kann das Tempo bei der weiteren Digitalradio-Einführung auch 2013 hochgehalten werden?

Wie schon im vergangenen Jahr wird die ARD auch 2013 das Programmangebot Digitalradio on air und off air kommunizieren – mit Programmaktionen, Plakaten, Flyern sowie Spots in Hörfunk und Fernsehen. Die Details werden derzeit mit allen Beteiligten unter Federführung des Projektbüros in Baden-Baden erarbeitet und mit der Initiative Digitalradio Deutschland abgestimmt. Hier arbeitet die ARD im Interesse der Gattung Radio mit Deutschlandradio, den privaten Anbietern und den Netzbetreibern eng zusammen. Nach Jahren der Zurückhaltung ist Digitalradio mittlerweile auch im Norden angekommen.

Mit welchen Aktivitäten will der NDR in diesem Jahr in seinem Sendegebiet die Einführung von Digitalradio vorantreiben?

Der NDR Hörfunk hat mit NDR Blue ein neues innovatives Programm gestartet, das ausschließlich digital verbreitet wird. Es bietet Musikstile, Künstler und Bands, die sonst im Radio nicht so häufi g gespielt werden. Auch die ARD Infonacht, die nun auf NDR Info Spezial über DAB+ ausgestrahlt wird, ist ein weiterer digitaler Mehrwert. Darüber hinaus bieten alle NDR Radioprogramme attraktive Zusatzdienste mit Darstellung von Wetter, den Nachrichten in Schlagzeilen und Programmaktionen auf den Displays der neuen Digitalradios.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ DIESE FACHDEBATTEN KÖNNTEN SIE AUCH INTERESSIEREN

Uwe Rempe

INITIATOR
Uwe Rempe
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info

Dipl.- Journ. Thomas Barthel

INITIATOR
Dipl.- Journ. Thomas Barthel
Founder & Herausgeber
Meinungsbarometer.info

Simone Ulrich

INITIATORIN
Simone Ulrich
Freie Journalistin
Meinungsbarometer.info

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.