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AFTER WORK LUXURY
AFTER WORK LUXURY EMPFEHLUNG FÜR ENTSCHEIDER

Der perfekte Familienurlaub

Die ultimativen Ferientipps vom TV- und Reiseexperten Mikka Bender

Wohin geht es in den nächsten Familienurlaub? Ins Familien-Resort mit Rundum-Betreuung, in dem alles auf Familien mit Kindern eingestellt ist? Oder vielleicht lieber in ein Luxus-Hotel, mit speziellen Kursen und Edutainment-Angeboten für den Nachwuchs? Oder mietet man lieber doch einen ganzen Sommer seine eigene Villa mit Ruhe und viel Platz für die ganze Familie? In diesem Familien-Spezial haben wir Ihnen eine Auswahl der luxuriösesten Familien-Destinationen zusammengestellt. Und wir fragen in folgendem Interview den Reisejournalisten und Urlaubsexperten, Mikka Bender, was er für einen unbeschwerten Familienurlaub empfiehlt.

Herr Bender, im Urlaub wollen alle auf ihre Kosten kommen. Die Eltern suchen oft Erholung, die Kinder wollen lieber Action. Was sollte man beachten, dass im Urlaub sowohl die Kinder, als auch die Eltern glücklich sind? Sollten die Kinder mit entscheiden und welche Bedeutung haben pädagogisch betreute Kinderangebote?
Mikka Bender:
Wenn Familien gemeinsam in Urlaub fahren, sollten die Mitglieder vorab klären: Wollen wir wirklich als Familie gemeinsam Urlaub machen – also unsere Zeit gemeinsam verbringen, oder wollen wir unseren individuellen Urlaubszielen frönen und uns als Familie z.B. nur hin und wieder zu Mahlzeiten treffen. In diesem Fall kann ein Cluburlaub die passende Form darstellen. An vielen Urlaubszielen lassen sich mit guter, eigener Planung aber auch  genügend Aktivitäten finden, die alle Familienmitglieder zufrieden machen. Für den Urlaub gilt wie für Festtage. Ein Programm muss her, ansonsten droht der familiäre Overkill. Und natürlich müssen Kinder die Urlaubsinhalte mitbestimmen, bzw. sicher sagen können, ob die geplante Reise plus Inhalt Ihnen gefällt. Nichts ist unerholsamer, als nervige, gelangweilte, frustrierte, boshafte und nervtötende Kinder, die durch ihr Verhalten kund tun, dass sie diesen Urlaub nie gewollt hatten.

Sollten Erholungssuchende mit Kindern gleich ein Kinder- oder Familienhotel bevorzugen? Was sollte ein solches Hotel ggf. besonders gut können?
Wenn ich mich als Elternteil im Urlaub selber intensiv und aktiv um meine Kinder kümmern möchte, ist eine Ferienwohnung oder eine Pension mit Frühstück oftmals ideal. Da gibt’s Kakao für die Kleinen zum Frühstück, mehr braucht es nicht an Kinderprogramm. Wenn ich als Erwachsener aber im Urlaub auch Freizeit von den Kids haben möchte, dann heißt es wieder. Recherchieren, auch bei Hotel-Bewertungsportalen, und herausfinden, welches Hotel die Bezeichnung kinderfreundlich auch wirklich verdient und welche Angebote tatsächlich in welchem Rahmen stattfinden. Das Netz offenbart mittlerweile gnadenlos, wer sein mieses Angebot hinter blumiger Katalogsprache verbirgt.

Ein Kinderhotel macht großen Sinn, wenn man sich selber kleine oder große Auszeiten von den eigenen Kindern gönnen möchte. M.E. geht es bei den Angeboten immer darum, dass die Kinder gemeinsam sportlich aktiv sind, überraschende Grenzen erforschen, in neuen Zusammenhängen kommunizieren, schlichtweg neue Welten entdecken und damit ihre Urlaubszeit kreativ und auch als Kontrast/Ergänzung zum Alltag zu Hause gestalten. Im besten Fall sind solche Angebote immer auch pädagogisch betreut.

Woran erkennt man ein wirklich gutes Kinder- bzw. Familienhotel, bei dem man seinen Nachwuchs gut betreut sieht?
Ganz wichtig: die Bezeichnung Kinderhotel ist kein geschützter Begriff. So kann sich ein Hotel Kinderhotel nennen, wenn es auf der begrünten Tiefgarage eine Ziege anseilt, daneben eine Plastikrutsche stellt und dann mit „Streichelzoo“ und „Abenteuerspielplatz“ wirbt. Es gibt zwar einige nationale Gütesiegel wie „OK für Kids“ vom TÜV Nord, aber m.E. müssen sich Eltern selber schlau machen, welches Hotel für Ihre bzw. die Bedürfnisse Ihrer Kinder geeignet ist. Wie schon gesagt: Die eigene Recherche nimmt einem niemand ab, es sei denn man bekommt von Freunden einen „wasserdichten“ Tipp. Kinderhotels, die die Bezeichnung verdienen, bieten den Eltern an, dass Ihre Kinder in exakt festgelegten Zeiträumen von Fachkräften betreut und gefördert werden. In speziellen Einrichtungen im Hotel (z.B. bei schlechtem Wetter/ oder für Kleinkinder) und außerhalb, z.B. im Winter auf der Skipiste oder Rodelbahn. Auch werden die Altersklassen bei diesen Angeboten sauber definiert, damit Kinder Ihrem Alter/Entwicklungsstand entsprechend gefördert und „bespaßt“ werden. Oftmals wird die Möglichkeit geboten, dass die Kinder auch ihre Mahlzeiten gemeinsam, unabhängig von den Erwachsenen, einnehmen können. Den Rahmen bilden häufig sogenannte Hotel eigene Kinder-Freizeitclubs.

Für frischgebackene Eltern ist der erste Urlaub sicherlich noch besonders aufregend. Nach was sollte man bei der Buchung im Hotel schon nachfragen? Woran erkenne ich, dass ich mein Baby oder mein Kleinkind ohne Bedenken in eine Baby-Betreuung geben kann, welche Kriterien müssen hier aus Ihrer Sicht erfüllt sein?
Wenn Eltern mit Ihrem Kleinkind oder Baby Urlaub in einem Hotel machen und stundenweise die Betreuung abgeben möchten, werden sie dies nur tun, wenn Ihnen die angebotene Betreuung absolut verlässlich erscheint. Was immer mögliche Reiseveranstalter in Ihren Katalogen schreiben, die Hotels sind für Ihre Angebote eigenverantwortlich. Also immer selber vor Ort mit eigenen Augen prüfen, in welche Hände man sein Kind geben will. Und dies sollte besonders bei kleinen Kindern und Babys immer nur wenige Stunden geschehen.

Bei wirklich guten Angeboten sollten die Kinder möglichst sportlich aktiv sein und – wie Sie schreiben – neue Welten entdecken könnten. Was gibt es Ihrer Erfahrung nach da an Angeboten schon auf dem Markt?
Ich finde es immer gut, wenn Hotels für die Urlaubsgestaltung ihrer jungen Gäste auch auf Profis von außen zurückgreifen. Ein Hotel kann sich im seltensten Fall (große Clubhotels) für alle möglichen Sportaktivitäten ausgebildete Sporttrainer leisten. Ich kenne zum Beispiel im nahen Österreich Kinderhotels, die mit den örtlichen Bergführern und Wassersport-Guides zusammenarbeiten und je nach Witterung eine ganze Palette von Aktivitäten/Abenteuern anbieten, die die Kinder zu Hause nur mit größtem Aufwand erleben könnten: Vom Segelkurs/Surfkurs und Tauchkurs über Rafting/Canyoning Touren bis hin zu Felskletterkursen, Höhen/Gletschertouren und Einführungen in Klettergärten, wenn das Wetter mal keine große Tour zulässt.

Auch hier mein Rat an Eltern: Vorher gründlich informieren und vor Ort nochmals mit eigenen Augen nachprüfen. Und: Wer sich vorab nicht sicher ist, kann direkt beim in Frage kommenden Hotel Zusatzinformationen anfordern, per Mail zum Beispiel. Und dieser Rat gilt nicht nur für den deutsch sprechenden Raum. Wenn ein Hotel mir eine Leistung schriftlich zusichert, werde ich sie vor Ort auch mit ziemlicher Sicherheit erhalten, bzw. kann sie dann ungleich leichter einfordern, als wenn mir ein Reiseveranstalter eine Leistung verspricht, für die er selber gar nicht die Verantwortung/Haftung übernimmt. Da schieben sich mit Ernstfall die Beteiligten die Verantwortung gegenseitig zu und die betroffenen Urlauber stehen „im Regen“.

Wie sieht für Sie eigentlich der perfekte Urlaub aus?
Wer wie ich regelmäßig von Fernweh geplagt wird kennt vermutlich immer ein paar ziemlich perfekte Urlaubsvarianten. Will für mich heißen: Ein dreitägiger perfekter Kurzurlaub führt für mich in die Natur zum Wandern, Schwimmen, Paragleiten. Das geht bei passendem Wetter in der Eifel genauso gut wie in Tirol. Ein Sonne tanken und Erkundungsurlaub im November zieht mich gerne nach Asien, vorzugsweise nach Nepal. Hier finde ich wunderbare Menschen, eine atemberaubende Kultur und natürlich Berge, auf die ich steigen kann und mit dem Paragleiter ins Tal schweben kann. Im Winter muss ich immer irgendwohin, wo Schnee liegt, ganz gleich wo. Ich liebe aktiv sein in Winterlandschaften, aber mein absolutes Traumreiseziel ist und bleibt: Pakistan. Hört sich verrückt an, aber wer schon einmal dort war, wird mir zustimmen. Pakistan ist ein großartiges, unglaublich vielfältiges Land, in dem leider wenige Wahnsinnige seit Jahrzehnten ihr Unwesen treiben.